Hunderte von toten Schildkröten sind im Pazifischen Ozean vor der Küste des zentralamerikanischen Landes Nicaragua entdeckt worden. Umweltschützer gehen davon aus, dass die Tiere durch ins Wasser eingebrachte Sprengstoffe getötet wurden. Dynamitfischerei ist für Fischer sehr attraktiv, weil sich schnell eine große Menge Fisch fangen lässt. Sie ist billig, es sind keine Netze zu kaufen oder zu reparieren. Die Wartungsarbeiten an Land fallen kürzer aus. Fischen mit Sprengstoff ist aus Sicht der Fischer damit die effektivste verfügbare Methode.
„Wir haben etwa 12 nautische Meilen vor der Ortschaft San Juan del Sur Hunderte tote Schildkröten und Papageienfische gefunden. Wir vermuten, dass die örtlichen Fischer Explosivstoffe in das Gewässer verbrachten. Wir haben keine Zweifel daran, dass diese Praxis auch Teil des Geheimnisses für den massiven Rückgang bei der Ankunft von ausgewachsenen Meeresschildkröten an der nicaraguanischen Pazifikküste ist“, erklärte Fabio Buitrago, Biologe an der nicaraguanischen Stiftung für Nachhaltige Entwicklung (FUNDENIC-Sos).
Nach Angaben des Ministeriums für Umwelt und Natürliche Ressourcen wurde an der Küste des Departamento Rivas (im Süden an der Grenze zu Costa Rica) im Monat Juli die Ankunft von nur 700 Schildkröten registriert. Im gleichen Monat des Jahres 2012 kamen 1.300 der Tiere an. Gravierender fällt die Statistik für August aus. Umweltschützer berichten von 3.000 Schildkröten, im Vergleich zu 18.350 im August 2012.
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