Exotischer Fischfund an der Küste von New Jersey: Ein mit den Piranhas verwandter Pacu zappelte am Hacken eines Anglers. Mit seinen kräftigen Zähnen kann der Fisch Nüsse knacken – auch Beißattacken auf die Hoden von Schwimmern sind dokumentiert. Der auch als „Ball Cutter“ (Hodenbeißer) bekannte Fisch stammt eigentlich aus dem Amazonas, sein natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Panama über Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Peru bis Südbrasilien.
Vor wenigen Tagen hatte der Omnibusfahrer und Hobbyfischer Tom Boylan einen etwa 10 Zentimeter großen Pacu an der Angel und brachte ihn zu Bekannten, die ihn zweifelsfrei als „Ball Cutter“ identifizierten. Nach Berichten lokaler Medien war dies der erste Fund eines Pacus im viertkleinsten Bundesstaat der USA. Bereits vor einem Jahr wurde ein Exemplar in einem Badesee in Illinois gefangen. Umweltschützer gehen davon aus, dass der Fisch von einem Aquarianer ausgesetzt wurde.
Aufgrund seiner großen Anpassungsfähigkeit konnten ausgesetzte Exemplare in einigen Gewässern Hawaiis, Floridas und Texas kleine lokale Populationen bilden. Einzelne Exemplare wurden auch in Frankreich, Dänemark, Polen, Kroatien und Skandinavien gefunden. Die ausgewachsenen Fische leben allein, sind Pflanzenfresser und haben eine Vorliebe für hartschalige Samen und Früchte. Die hartschaligen Samen werden von den großen Fischen unzerkaut verschluckt und nach Passage durch den Darmtrakt als keimfähige Samen wieder ausgeschieden. Ihr Gebiss, das dem menschlichen Gebiss vom Aussehen her ähnelt, ist so stark, dass sie auch Nüsse knacken können.
Es soll schon tödliche Angriffe auf Menschen von Schwarzen Pacus gegeben haben, bei denen Männern die Hoden abgebissen wurden. Internationale Medien berichteten von zwei Männern auf Papua-Neuguinea, die von dem Tier angegriffen wurden und an ihren Wunden verbluteten.
In Europa sieht man die eindrucksvollen Fische gelegentlich in Schauaquarien. Bei guter Haltung können Schwarze Pacus hier bis zu 20 Jahre alt, einen Meter lang und 25-30 Kilogramm schwer werden. Schwarze Pacus sind nicht aggressiv, können aber aufgrund ihrer starken Unterkiefer bei unsachgemäßer Handhabung, wie z. B. dem unvorsichtigen Lösen des Angelhakens schwere Verletzungen herbeiführen. In einigen Aquarien wird berichtet, dass große Exemplare aufgrund ihrer Kraft das Aquarienglas beschädigt haben.
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