Die haitianische Regierung hat am Dienstag (1.) den Rückzug ihres Botschafters aus der Dominikanischen Republik bekannt gegeben. Grund für diese Maßnahme ist eine Entscheidung des dominikanischen Verfassungsgerichts. Demnach sollen Kinder von illegal im Land lebenden Ausländern, die auf dominikanischem Boden geboren werden, kein Recht auf die dominikanische Staatsbürgerschaft haben. Ebenfalls soll die Staatsbürgerschaft von Tausenden von haitianischen Gastarbeitern, die seit 1929 in der DomRep geboren wurden, vorläufig blockiert werden.
Von dieser Maßnahme wären etwa 210.000 in der Dominikanischen Republik geborene Personen haitianischer Abstammung betroffen, sowie rund 34.000 Menschen anderer Nationalitäten. „Das Außenministerium ist sehr besorgt über diese Entscheidung“, erklärte das haitianische Außenministerium zum Rückruf des Botschafters.
Die dominikanische Regierung hat versprochen, einen Weg zur Legalisierung für diejenigen Personen zu finden, deren Geburtsurkunden für ungültig erklärt werden soll. Das Urteil des Gerichts verschlimmert die ohnehin schwierigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die sich die Karibikinsel Hispaniola teilen. Erst vor wenigen Wochen hatten die Spannungen ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die haitianische Regierung verhängte ein Verbot für den Kauf von Huhn und Eier aus dem Nachbarland. Angeblich war ein Bericht über die Vogelgrippe in der Dominikanischen Republik falsch zitiert worden. Haitianische Beamte räumten den Fehler ein, hielten allerdings das Verbot ohne Erklärung aufrecht.
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