Vom 8. bis 10. Oktober findet in den brasilianischen Hauptstadt Brasília die 3. Weltkonferenz zur Kinderarbeit statt. Laut den Organisatoren (Internationale Arbeitsorganisation, ILO) werden Teilnehmer aus mehr als 190 Mitgliedsländern und Beobachter der Vereinten Nationen (UN) erwartet und die Herausforderungen bei der Bekämpfung von Kinderarbeit diskutieren. Die Konferenz findet zum ersten Mal außerhalb Europas statt und wird von Präsidentin Dilma Rousseff und dem Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation, Guy Ryder, eröffnet werden.
Die Zahl der arbeitenden Kinder ist seit 2000 von 246 auf 168 Millionen und damit um fast ein Drittel gesunken. Dies geht aus dem aktuellen ILO-Bericht „Marking progress against child labour“ hervor. Den neuesten Schätzungen der ILO zufolge wurden die größten Fortschritte im Zeitraum zwischen 2008 und 2012 erzielt, in dem sich ein Rückgang um 47 Millionen ergab: von 215 auf die aktuelle Zahl von 168 Millionen.
Demnach müssen 85 Millionen Kinder, also mehr als die Hälfte, gefährliche Arbeiten verrichten, die ihrer Gesundheit, Sicherheit und sittlicher Entwicklung schadet. 2000 hatte ihre Zahl noch bei 171 Millionen gelegen. Gefährliche Arbeit – beispielsweise Arbeit in Steinbrüchen oder mit gefährlichen Stoffen – wird von der ILO oft als Ersatzindikator für die schlimmsten Formen der Kinderarbeit verwendet. Zum einen macht gefährliche Arbeit den größten Teil der schlimmsten Formen der Kinderarbeit aus, zum anderen findet letztere oft statistisch kaum erfassbar im Verborgenen statt, etwa in illegalen Bordellen oder bewaffneten Konflikten.
In absoluten Zahlen sind die meisten Kinderarbeiter zwar in Asien zu finden, doch mit 21 Prozent der Kinder ist ihr relativer Anteil in Afrika südlich der Sahara am höchsten. Der stärkste Rückgang ist ebenfalls in Asien zu verzeichnen (von 114 auf 78 Millionen zwischen 2008 und 2012) gefolgt von Afrika (von 65 auf 59 Millionen) und Lateinamerika (von 14 auf 12,5 Millionen). Bei Mädchen war der Rückgang mit 40 Prozent seit 2000 deutlich ausgeprägter als bei Jungen mit einem Minus von nur 25 Prozent. In der Landwirtschaft arbeiten mit Abstand die meisten Kinder (98 Millionen Kinder oder 59 Prozent aller arbeitenden Kinder) gefolgt von Dienstleistungen wie zum Beispiel Haushaltshilfen (54 Millionen) und der Industrie (12 Millionen).
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