Schon zum vierten Mal in diesem Jahr hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für die globale Wirtschaft zurückgefahren und das erwartete Wachstum für Lateinamerika und die Karibik auf 2,7% gesenkt. Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington macht für den prognostizierten Rückgang die Auswirkungen der schlechten Infrastruktur, einen Rückgang der Rohstoffpreise und eine Verschärfung der globalen Finanz-Bedingungen verantwortlich.
Die Finanz-Agentur hat am Dienstag (9.) ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum in der zweiten Hälfte des Jahres 2013 veröffentlicht. Olivier Blanchard, IWF-Direktor Forschung, fasste die allgemeine Situation in einer Pressekonferenz zusammen. „Es gibt zwei Entwicklungen: Erholung in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften und eine Abschwächung in den Schwellenländern“.
Die Weltwirtschaft wird nach Ansicht der Finanz-Agentur von gravierenden Zukunftssorgen ausgebremst. Eine weiterhin hohe Arbeitslosigkeit in Europa, Ungewissheit über die Folgen einer strengeren US-Geldpolitik und schwächelnde Schwellen- und Entwicklungsländer gehören dabei zu den wesentlichen Wachstumshemmern. Besonders die Schwellen- und Entwicklungsländer wie Indien, Mexiko oder Russland, aber auch China und Brasilien, wachsen langsamer als erwartet.
Der IWF geht allerdings davon aus, dass sich Lateinamerika im Jahr 2014 erholen wird und ein Wirtschaftswachstum von 3,1% erreicht. Das stärkste Wachstum für dieses Jahr wird weiterhin für Paraguay prognostiziert (12%), ein deutliches Absinken auf 4,4% im Jahr 2014 wird erwartet. Dahinter liegen Peru (5,4%), Chile (4,4%), Ecuador (4%), Kolumbien (3,7%), Argentinien (3,5%) Brasilien (2,5%), Mexiko (1,2%) und Venezuela (1%). Venezuela hat die höchste Inflationserwartung des Kontinents im Jahr 2013 und 2014 mit 38%, sowie die zweithöchste Arbeitslosenquote in der Hemisphäre (9,2% und damit an zweiter Stelle hinter Kolumbien mit 10,3%).
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