Der Dalai Lama Tenzin Gyatso (78) hat sich während seines Besuchs in Mexiko für die medizinische Verwendung von Marihuana ausgesprochen. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter nahm am Dienstag (15.) an einer vom ehemaligen mexikanischen Präsidenten Vicente Fox (2000-2006) organisierten Debatte über die Legalisierung von Marihuana teil und sprach sich dabei für diese „Ausnahme“ aus.
Vor rund 4.000 Zuhörern wies der Dalai Lama auf die Gefährlichkeit der Droge hin, deren Gebrauch die Menschen „verrückt“ mache. Die einzige Ausnahme für einen legalen Konsum sei nach seinen Worten der Einsatz zu therapeutischen Zwecken. Fox hatte sich in der Vergangenheit mehrfach und öffentlich für die Entkriminalisierung von Marihuana ausgesprochen. Während der Rede des Dalai Lama hob der Ex-Präsident zustimmend seinen Daumen.
Mexiko ist Transitland für den Drogentransport in die Vereinigten Staaten und der zweitgrößte Produzent von Cannabis. Zahlreichen Fachleuten gilt die Freigabe von Rauschgift als einfaches und effizientes Instrument im Kampf gegen die Drogenkriminalität. Bereits im Mai hatte eine Arbeitsgruppe der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ein Papier vorgelegt, in dem unter anderem eine Legalisierung des Konsums zur Debatte gestellt wird.
Derzeit ist der Besitz der Droge in Mexiko verboten. Seit 2009 gilt in Mexiko-Stadt aber: Wer mit bis zu fünf Gramm für den Eigenverbrauch erwischt wird, geht straffrei aus. Anbau und Verkauf bleiben weiterhin grundsätzlich verboten und werden zum Teil mit drastischen Strafen gebüßt.
Leider kein Kommentar vorhanden!