Vor der Küste des zentralamerikanischen Landes El Salvador haben Fischer mehr als Hundert verendete Meeresschildkröten entdeckt. Von den toten Tieren wurden Proben entnommen, die im Labor der Nationalen Universität und in Labors in Mexiko untersucht werden. Umweltschützer gehen davon aus, dass die Schildkröten einer plötzlichen, massenhaften Vermehrung von Algen oder Cyanobakterien zum Opfer fielen.
Lina Polh, stellvertretende Ministerin für Umwelt und Natürliche Ressourcen, besuchte den Strand El Pimental (Departamento de La Paz) südöstlich der Hauptstadt und gab bekannt, dass sie vier tote Tiere am Strand gefunden hatte. Beamte des Ministeriums berichten von 122 toten Meeresschildkröten, die in den letzten Tagen entdeckt wurden. Biologen weisen darauf hin, dass die Zahl der toten Tiere wesentlich höher sein könnte, da nur etwa 20% an den Strand gespült würden.
Die am Strand gefunden Schildkröten hatten eine Länge zwischen 66 und 88 Zentimeter und dürften demnach zwischen 40 und 50 Jahre alt sein. Ein Team von Experten entnahm vor der Küste an drei verschiedenen Punkten Wasserproben und berichtete von „braunen und übelriechenden Flecken, etwa 12 Kilometer von der Küste entfernt“.
Durch die Algenblüte färbt sich die Wasseroberfläche grün, in besonderen Fällen auch blau oder rot. Durch die „Marea Roja“ (Red Tide) wird das Wasser trüb und „wolkig“. Ursache ist meist eine Überdüngung des Gewässers mit Phosphat. Die Algen und Cyanobakterien produzieren häufig toxische Substanzen, die für Lebewesen gefährlich und auch tödlich sein können (Nahrungskette). Meeresschildkrötenexpertin Celina Dueñas wies darauf hin, dass dieses Phänomen in El Salvador bereits im Jahr 2006 auftrat und über 500 Schildkröten tötete.
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