Eines der größten Meeres-Massaker spielt sich vor der Küste des südamerikanischen Landes Peru ab. 15.000 Delfine werden jedes Jahr von den Fischern abgeschlachtet und als Hai-Köder missbraucht. Die Meeressäuger dürfen laut Gesetz nicht getötet werden, das blutige Gemetzel sorgte für Aufsehen in den internationalen Medien und veranlasste die Regierung zu Nachforschungen. Am Donnerstagmorgen (24.) Ortszeit gab die Generalstaatsanwaltschaft bekannt, offizielle Untersuchungen zur Ermittlung der Täterschaft einzuleiten.
Nach Angaben von Stefan Austermühle, Direktor der peruanischen Umweltschutzorganisation “Mundo Azul”, gibt es an den Küsten der Landes mehr als 545 kommerzielle Schiffe, die speziell für diese Jagd ausgestattet sind. Sie laufen mindestens sechs mal pro Jahr aus und töten dabei pro Fahrt zwischen 2-6 der Meeressäuger. Austermühle betont, dass diese Art der Jagd in Peru verboten ist und weist darauf hin, dass bei den 15.000 getöteten Tieren nicht die Zahl der Delfine enthalten ist, die für den menschlichen Verzehr getötet werden (mindestens 3.000 Delfine und Tümmler).
Einige Hai-Arten, darunter der Makohai, dürfen in Peru legal für den Export gefangen und verkauft werden. Die Tiere werden tiefgekühlt vor allem in asiatische Länder exportiert, wo die Flossen als Delikatesse gelten. Aufgrund des dort wachsenden Wohlstandes wurde ein Boom ausgelöst, ein Teller Haifischflossensuppe kostet teilweise über 150 US-Dollar. Bereits vor Tagen hatte die peruanische Regierung bekanntgegeben, eine Exportbeschränkung für Haifische in Erwägung zu ziehen. Die peruanische Justiz hat nun auf den wachsenden Druck reagiert und offizielle Ermittlungen in den Hafenstädten Paita (Piura), El Callao und Chimbote (Áncash) eingeleitet.
Es ist traurig aber leider wahr, dass in Peru (fast) immer nur dann reagiert wird wenn die internationale Presse berichtet. Das andere Trauerspiel ist, dass es die peruanische Presse kaum tangiert, noch weniger die Bevölkerung.