Archäologen haben bei ihrer letzten Routine-Kontrolle des archäologischen Komplexes La Libertad (Region im nordwestlichen Peru) eine unglückliche Entdeckung gemacht. Teile einer Jahrhunderte alten Mauer aus der Chimú-Kultur wurde zerstört. Laut dem Archäologen Flor Diaz Deza wurde die Straße vor etwa 600 Jahren gebaut und hatte als Begrenzung vier Meter hohe Lehmwände. Die Straße war der einzige Zugang zu der archäologischen Stätte Chiquitayab.
Nach ersten Ermittlungen wurde die Mauer abgerissen, um die Anbaufläche für die Landwirtschaft zu erweitern. Die Mauer stand direkt am Rande eines Feldes einer landwirtschaftlichen Genossenschaft. Die regionalen Behörden haben das Unternehmen aufgefordert, die Situation zu erklären. Verantwortliche der „Empresa Agraria Chiquitoy“ bestreiten jedes Fehlverhalten und betonen, dass sie die archäologischen Stätten an der Grenze ihrer Anbauflächen stets respektierten.
Die Chimú-Kultur setzte sich in der Zeit von 1250 bis 1470 im Norden von Peru in der Gegend um die Stadt Trujillo durch. Zur Zeit der größten Ausdehnung reichte ihr Einfluss im Norden bis zur Grenze von Ecuador und im Süden bis Lima. Ihre Hauptstadt Chan Chan soll zu ihrem Höhepunkt über 100.000 Einwohner beherbergt haben und war die größte Stadt auf dem südamerikanischen Kontinent.
Bei Luftaufnahmen wurde 1932 ein riesiges Bauwerk, die Mayao-Mauer, entdeckt. Sie war etwa 3 Meter hoch und 4,5 Meter breit und reichte von der Pazifikküste bis zu den 65 Kilometer entfernten Berghängen. Sie wurde von 50 eingebauten Festungen bewacht. Vermutungen zufolge begrenzte sie den ersten Expansionsbereich der Chimú.
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