Bis zum Ende des Jahres werden über eine halbe Million Schuhe aus China das südamerikanische Land Peru überschwemmen. Durch das Freihandelsabkommen (FTA) mit der Volksrepublik erlebt die Schuhindustrie in El Porvenir (Stadt in Nord- Peru, Hauptstadt des Bezirks El Porvenir in der Provinz Trujillo) ihre schwärzeste Stunde, Hunderte Kleinstunternehmen stehen vor der Gefahr zu verschwinden.
Santos Valverde Reina, Präsident der Vereinigung von Kleinstunternehmen von Trujillo (APIAT), fordert dringenden Handlungsbedarf seitens der Regierung. „Wir gehen durch eine schlechte Zeit, da es nach der Unterzeichnung des FTA zu massenhaften Einfuhren synthetischer Produkt aus China, Korea und Taiwan kommt. Bald werden Sie mit den Lieferungen aus Malaysia und Indonesien beginnen. Die Flut von diesen Produkten betrifft nicht nur die Schuhbranche, auch Hersteller von Handtaschen und Lederwaren sind betroffen“, sorgt sich Reina.
Nach seinen Worten beträgt der durchschnittliche Preis ein paar guter Lederschuhe ab Fabrik etwa 21 US-Dollar. In den Geschäften wird das Schuhwerk für 32 bis 33 Dollar weiterverkauft. Die in großen Mengen aus China eingeführten synthetischen Treter kosten gerade einmal 9 US-Dollar. „Der Staat muss dem ein Ende setzen. Die heimische Schuhproduktion wird vernichtet. Ein Freihandelsabkommen hat große Vorteile für große Geschäfte und die konsumierende Öffentlichkeit, kleine und mittlere Hersteller werden vernichtet“, warnt Reina.
Nach 14-monatigen Verhandlungen hatten sich Peru und China im Mai 2009 auf ein Freihandelsabkommen (FTA) geeinigt. Der völkerrechtliche Vertrag zur Gewährleistung des Freihandels zwischen den vertragsschließenden Staaten ist am 1. März 2010 in Kraft getreten und wurde als neuer Meilenstein in der Beziehung beider Länder bezeichnet. Seitdem wird der peruanische Markt mit billigem Ramsch aus der Volksrepublik regelrecht überschwemmt, die Folgen für die heimische Industrie sind katastrophal.
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