Die Bergwälder im südamerikanischen Ecuador an der Grenze zu Kolumbien gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt. Dort ist jeder Baum ein kleiner Botanischer Garten. In diesen dünn besiedelten Gebieten sind immer noch grosse Urwaldbestände vorhanden. Diese werden nun zunehmend gerodet, meist um bloß zwei Jahre lang Fruchtkulturen zu betreiben. Danach ist der Boden zerstört. Das Land wird aufgegeben und von Sekundärwald dominiert. Um diesen einzigartigen Lebensraum zu erhalten, hat der Botanische Garten der Universität Basel das Schutzprojekt „Dracula Forest Reserve“ lanciert.
Im Zusammenhang mit dem Schutzprojekt in Ecuador präsentiert der älteste botanische Garten der Schweiz seine Sammlung von Dracula-Orchideen. Die Orchideengattung Dracula ist mit 150 Arten von Mexiko bis Peru verbreitet. Ihr Zentrum liegt in den Bergwäldern von Ecuador. Dort leben die meisten Arten in einem gleichmäßigen, aber eher kühlen Klima mit extrem hoher Feuchtigkeit und Temperaturen von 15–20 Grad Celsius: jahrein, jahraus – Tag und Nacht.
Dracula-Blüten imiteren – soweit untersucht – die Unterseite eines Pilzhutes. Zudem hängen sie mehr oder weniger senkrecht nach unten und bilden eine Art Regenschirm. Dort treffen sich Männchen und Weibchen winziger Fruchtfliegen zur Paarung. Die Männchen balzen mit winkenden Flügelbewegungen und geraten dabei ins Blütenzentrum, wo sie eingeklemmt und gegen ihren Willen mit Pollen beladen werden.
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