Am 28. April 2011 wurde in Lima (Peru) auf Initiative des damaligen peruanischen Präsidenten Alan García ein Abkommen zur Gründung der „Pazifik-Allianz“ zwischen den vier Ländern Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru unterzeichnet. Am 6. Juni 2012 wurde die lateinamerikanische Freihandelszone „Alianza del Pacífico“ gegründet. Am Mittwoch (6.) gab die kolumbianische Regierung bekannt, dass Deutschland, Italien, die Niederlande, Großbritannien und die Schweiz zu den 16 Staaten mit Beobachterstatus hinzugefügt wurden.
Laut Santiago Rojas, Minister für Handel, Industrie und Tourismus, erfolgte die Aufnahme dieser Länder zum 2. November. „Die Pazifik-Allianz hat großes Interesse in verschiedenen Regionen geweckt und zunehmend sind Länder bereit, dem Prozess beizutreten“, erklärte Rojas während einer Pressekonferenz. Die vier Gründungsmitglieder, Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru, erzielten 2011 etwa 39 % des gesamten BIPs Lateinamerikas. Mit mehr als 2 Billionen US-Dollar war ihre Wirtschaftsleistung größer als jene der weltweit neuntgrößten Nation Indien. Laut Welthandelsorganisation exportierten die vier Länder Waren im Wert von mehr als 445 Milliarden US-Dollar und übertrafen damit den Wirtschaftsbund Mercosur um fast 60 %.
Rojas betonte, dass die Allianz offen für andere Volkswirtschaften ist. Als Beobachter fungieren bereits Uruguay, Kanada, Guatemala, Panama, Paraguay, Honduras, El Salvador, USA, Dominikanische Republik, Spanien, Frankreich, Portugal, Türkei, Japan, China, Südkorea, Australien und Neuseeland. Das zentralamerikanische Land Costa Rica wird in Kürze den Status eines Vollmitglieds erhalten.
Bereits schon jetzt hat die Allianz dem lahmenden “Gemeinsamen Markt Südamerikas” (Mercosur) den Rang abgelaufen. Auf den Treffen von Mercosur, Casa, Alba und Unasur werden meist stundenlange Phrasen gehalten, Bolívar sowie Chávez als Vorbilder gepriesen. Auf den Gipfeltreffen wird stets Einigkeit gepredigt – auch wenn man politisch weit auseinander liegt. Die Allianzstaaten wachsen nicht nur doppelt so schnell wie das bisherige Zugpferd Brasilien, sie exportieren auch gemeinsam mehr als doppelt so viel. Die “Alianza del Pacífico” bildet eine neue Wachstumsachse im Westen Lateinamerikas und lockt mit ihrer ungebremsten Dynamik andere interessierte Staaten an.
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