Der frühere südafrikanische Präsident und Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela ist tot. Dies teilte das südafrikanische Präsidialamt am späten Donnerstagabend (5.) Ortszeit mit. „Jetzt ist er gestorben, Ruhe in Frieden. Die Nation hat einen großen Sohn verloren“, so Präsident Jacob Zuma. Madiba, oft auch Tata genannt, war ein führender südafrikanischer Anti-Apartheid-Kämpfer und Politiker. Er verbrachte 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft und war von 1994 bis 1999 der erste schwarze Präsident seines Landes. Bereits kurz nach Bekanntgabe seines Todes zeigten sich zahlreiche Staatsoberhäupter Lateinamerikas, darunter die Präsidenten von Brasilien, Costa Rica, Peru und Chile, bedrückt über die Nachricht.
Mandela gilt neben Martin Luther King als wichtigster Vertreter im Kampf gegen die weltweite Unterdrückung der Schwarzen sowie als Wegbereiter des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem gleichheitsorientierten, demokratischen Südafrika. 1993 erhielt er den Friedensnobelpreis. Afrikas Freiheitsheld starb an den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde 95 Jahre alt.
Mandelas Tochter Makaziwe hatte bereits vor wenigen Tagen erklärt, ihr Vater liege auf dem Sterbebett. Laut den Medien in Johannesburg waren zahlreiche Mitglieder seiner Familie, darunter zwei seiner Enkelinnen und der Politiker Bantu Holomisa, ein enger Freund der Familie, am Donnerstagmorgen zum Anwesen des 95-Jährigen in Johannesburg gekommen.
Bei einem Besuch in Brasilien im Jahr 1992 sprach Mandela mit dem damaligen Präsidenten Fernando Henrique Cardoso. Humorvoll gab Mandela bekannt, dass er vom typisch brasilianischen Vogel – den Papagei – sehr angetan sei. Im Jahr 2010 traf sich der damalige Präsident Luiz Inacio Lula da Silva zum dritten Mal mit Mandela. In Rio de Janeiro besuchte Mandela den Sambódromo und zeigte sich von der Präsentation der Capoeira (brasilianische Kampfkunst bzw. ein Kampftanz, dessen Ursprung auf den afrikanischen NíGolo „Zebratanz“ zurückgeführt wird) sehr angetan.
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