Archäologen haben bei Forschungsarbeiten innerhalb des archäologischen Samanco-Komplex in der peruanischen Anderegion Ancash eine bedeutende Entdeckung gemacht. Sie wird als „neues Fenster in den Beziehungen zwischen den Inkas und den Kulturen, die sie eroberten“, bezeichnet. Während ihren Untersuchungen entdeckten die Archäologen Matthew Helmer und Jeisen Navarro ein Grab aus der Spätzeit der Chimú-Kultur (15. oder 16. Jahrhundert), das aller Wahrscheinlichkeit kurz vor der Eroberung Perus durch die Spanier angelegt wurde.
Bei dem Fund handelt es sich um eines der sehr wenigen Chimú-Inka-Gräber, die jemals ausgegraben wurden. Es offenbart interessante Details über die Region kurz vor ihrem europäischen Kontakt. Der Bestattungsort enthält die Überreste von sechs Personen, von denen vier vermutlich Musiker und Weber waren. Zwei Frauen wurden offenbar getötet, um die verstorbene Elite ins Jenseits zu begleiten.
Die Chimú-Kultur setzte sich in der Zeit von 1250 bis 1470 im Norden von Peru in der Gegend um die Stadt Trujillo durch. Zur Zeit der größten Ausdehnung reichte ihr Einfluss im Norden bis zur Grenze von Ecuador und im Süden bis Lima. Ihre Hauptstadt Chan Chan soll zu ihrem Höhepunkt über 100.000 Einwohner beherbergt haben und war die größte Stadt auf dem südamerikanischen Kontinent.
Durch Luftaufnahmen wurde 1932 ein riesiges Bauwerk, die Mayao-Mauer, entdeckt. Sie war etwa 3 m hoch und 4,5 Meter breit und reichte von der Pazifikküste bis zu den 65 km entfernten Berghängen. Sie wurde von 50 eingebauten Festungen bewacht. Vermutungen zufolge begrenzte sie den ersten Expansionsbereich der Chimú.
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