Preiskontrollen in Venezuela: Regierung berichtet von eklatantem Wucher

arreaza

Vizepräsident Jorge Arreaza während einer Pressekonferenz (Foto: Archiv)
Datum: 11. Dezember 2013
Uhrzeit: 10:29 Uhr
Leserecho: 15 Kommentare
Autor: Redaktion
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In ihrem Kampf gegen den Wucher hat die venezolanische Regierung in den letzten Tagen Tausende Inspektionen in verschiedenen Unternehmen und Einzelhandelsgeschäften durchgeführt. Vizepräsident Jorge Arreaza warnte die Bevölkerung des südamerikanischen Landes vor Panikkäufen und wies darauf hin, dass die Preise „für immer im Keller bleiben werden“. Die Überprüfung in Reisebüros und Spielzeugläden hat nach seinen Worten bereits begonnen.

Arreaza berichtete von unglaublichen Preisdifferenzen in verschiedenen Geschäften, die er als ein „Verbrechen des eklatanten Wuchers“ bezeichnete. Demnach enteckten Kontrolleure bei „Kode Technologies“ ein Samsung Galaxy S4, das mit einem Verkaufspreis von 37.000 Bolívares ausgezeichnet war (Offizieller Wechselkurs 6,3 US-Dollar). Laut Manuel Fernández, Minister für Wissenschaft und Technologie, darf das Mobiltelefon den Preis von 6.000 Bolívares nicht überschreiten. Ebenfalls verkaufte das Unternehmen einen 40 Zoll Flachbild-Fernseher für 29.000 Bolívares, der eigentlich 7.152 Bolívares kosten dürfte.

„Sie betrügen das venezolanische Volk offen und schamlos“, so Vizepräsident Arreaza. Er betonte, dass die festgestellten Preisdifferenzen erstattet werden. Präsident Maduro werde bestimmen, wann, wo und wie das Prozedere durchgeführt werden wird. „Die Verbraucher müssen Geduld haben und ihre Rechnungen/Quittungen aufbewahren“, so Arreaza.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    pandora

    Na auf diesen Tag bin ich ja jetzt schon gespannt – wenn die Menschen , welche „überteuerte“ Waren gekauft haben , ihr Geld zurück bekommen .
    Wer soll das bezahlen ??
    Geht ja nicht nur um Handys oder Fernseher .
    Es wird noch richtig „lustig“ werden …

  2. 2
    HCF

    So ein Mist, die Lufthansa hat meine monatlichen Erste-Klasse-Tickets doch tatsächlich zum offiziellen Kurs umgerechnet und ich habe keine Chance, etwas von den jeweils 79.000 BsF erstattet zu bekommen ;-) Bin sehr gespannt, wie viele Flachbildschirm-TVs und Mobiltelefone und Tablet-Computer ich im Januar kaufen kann, die Regale sind dann bestimmt wieder voll. Eigenhändig vom irren Esel eingeräumt.

  3. 3
    el escéptico

    manchen wir nun auf Sozialismus oder nicht?

    wer braucht dann ein Samsung Galaxy S4?
    wer braucht dann einen 40 Zoll Flachbild-Fernseher?

    wenn jemand kommunizieren möchte, kann er sich in die unzähligen colas in VE eintreihen
    so lernt man Leute kennen und das ist sogar gratis

    wie kommt man darauf, dass das Samsung Galaxy S4 6.000 BsF nicht übersteigen darf; das wären dann 952,38 $, was ja wohl auch schon unter Wucher laufen würde

  4. 4
    HCF

    Ein Samsung Galaxy braucht man wirklich nicht, man hat ja schließlich ein bis drei iPhones!

    Einen 40″er braucht man auch nicht, der ist eh‘ zu klein, wenn man 55″ gewohnt ist in den Barrios!

    Zum Kommunizieren stelle ich mich immer abwechselnd in die Schlangen beim Bezahlen der Stromrechnung, Telefonrechnung, oder wenn ich 100 BsF Bargeld bei der Bank abhole. habe da schon interessante Leute kennengelernt!

    Der Preis für das S4 ist schon in Ordnung, 500 $ plus die üblichen „Provisionen“ für die Regierungsbeamten, welche die Einfuhr genehmigen, ist doch ganz ok.

    • 4.1
      el escéptico

      wer a sagt, muss auch b sagen ;)
      98 % ist wuchere :)

  5. 5
    Wolfgang

    Ja, macht weiter !! Herrlich komisch. Das ist doch der Running Gag des Jahres, Nicolas und die Jagd nach den boesen Preisen. Aber irgend etwas mussten sie ja machen, ich meine, wenn die Unternehmen mit Cadivi einkaufen, dann muessen sie auch zum Cadivi Kurs den Verkaufspreis kalkulieren, das ist doch nur fair! Beispiel Klimaanlagen, Split Geraet, 12000 BTU: kostete im August/September (!) noch 12.000 BsF, im November ploetzlich 22.000! Waschmaschine LG 16 Kg: 12.000/25.000 ! Sicherheits-Haustuer China-Ware, 4.500/10.000 ! Und und und …. diese Aufschlaege waren mit nichts gerechtfertigt. Reicht es nicht, 100-150% zu verdienen? Muessen es 300%+ sein?? Der Kaufrausch nach dem Maduro-Dekret war natuerlich auch nicht das Gelbe vom Ei, keine Frage. Aber kann man sich nicht mit der Handelskammer zusammensetzen und einen vernuenftigen Kompromiss finden? Das waere doch erstrebenswert, auch im Hinblick auf die zukuenftige Versorgungslage.

    • 5.1
      HCF

      Wenn die teuer verkauften Geräte tatsächlich mit CADIVI-Dollars gekauft wurden UND (!!!) die Wiederbeschaffung neuer Ware mit ebensolchen Dollars gemacht werden kann, dann sind 300% Aufschlag tatsächlich Wucher. Aber nur wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt sind.

      Das ist schon sehr blauäugig zu glauben, ein Maduro würde sich mit irgendwem zusammensetzen und einen Kompromiss aushandeln. Ein Diktator verhandelt nicht, er diktiert.

      Und da Du so schön die Preise aufgezählt hast, steuere ich noch einen bei: mein chilenischer „Hauswein“ kostete lange Zeit maximal 32 BsF und nun plötzlich 240 BsF. An der Inflationsrate von 28% (lt. Regierung) kann dieser Anstieg nicht liegen… dürfen die Chilenen einfach so die Preise erhöhen oder machen Rattan, Sigo und Co. hier auch einen großen Reibach? Ist das kein Wucher? Holt schnell die Nationalgarde und verkauft den Wein zu „fairen Preisen“ ;-)

    • 5.2
      Tomás Fernández

      Ach da mach dir keine sorgen was die Versorgungslage in Zukunft betrifft. 15%wird es geben…zu Grunde gelegt dder Stand November 13. Damit es nicht zu Missverständnissen kommt………ich meine die Artikelmenge und nicht den Preis …..

  6. 6
    Wolfgang

    …. ja, den Wein-Wucher hatte ich vergessen: „mein“ Hauswein, portugiesische Ware, frueher um 80 BsF, jetzt 394 BsF !! das sind fast $63!!

    • 6.1
      HCF

      …und natürlich hast Du Deine Bolos im Wechselbüro der Regierung für $6,3 getauscht. Mann, Du kannst Dir richtig teuren Wein leisten, ich beneide Dich wirklich ;-)

  7. 7
    fox

    Hamburger McDonald 150 BsF (23.80 US$), Hotel Eurobuilding 4500 BsF (715 US$) und das sind keine Importe.

    • 7.1
      HCF

      Tja, das Leben ist hart für alle, die ihren Lebensunterhalt durch ehrliche, in Bolivares bezahlte Arbeit bestreiten müssen. Gibt es die? Ich meine in Bezug auf „ehrlich“ und „arbeiten“.

      Ist das der Preis für das Hotel oder für eine Übernachtung? Und welcher ehrliche Venezolaner geht in ein solches Hotel? Fragen über Fragen, die nur der Busfahrer beantworten könnte ;-)

      Übrigens, vielleicht ist das Hamburgerfleisch ja doch importiert, es gibt in China doch billiges Hunde- und Rattenfleisch und auch in Deutschland ist Gammelfleisch doch ganz günstig zu haben. (Vorsicht: Überall Sarkasmus, wenn auch ein bisschen eklig.)

  8. 8
    der Reisende

    Wann greift dieser blinde Vollpfosten von Maburo mal die Preise der Lebensmittel an. zB Eier 1 Karton 100 -120 Bs. 1kg Zwiebel 70 – 90 Bs 1 frisches Huhn 170-200 Bs .und so weiter die Leute die hier leben kennen die Preise ganz genau. Maburo wir warten auf die Preiskontrollen und auf das was danach kommt.

  9. 9
    Herbert Merkelbach

    Keine Sorge an alle die Kommentatoren, ob Sarkasten, Blauäugige, Spötter, Chavisten, Nichtchavisten: in nicht all zu langer Zukunft gibt es einen kräftigen Schluck aus der Pulle – nämlich den Schluck der ABWERTUNG des BsF. Der ist dann nicht mehr „fuerte“ sondern liegt im Keller, glücklich vereint mit dem Simbabwe-Dollar.

  10. 10
    Marvin Scott

    Zwei Offiziere haben die Fabrik eines Bekannten „überprüft“ derweil über hundert Leute mit Camions wie Geier vor der Fabrik warteten. Die Offiziere verlangten eine Preisreduktion von 70% und im Nu war alles weg. Nun ist die Firma pleite und SIEBENHUNDERT Arbeiter ab sofort ohne Arbeit. Cevere!
    Vermutlich bekommen dann die Leute Geld vom Staat – für das Nichtstun. Alles Räuber, Schmarotzer, Idioten und Grössenwannsinnige.

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