Ärzte in Kolumbien haben einen 40 Jahre alten Fötus im Unterleib einer 82-jährigen Patientin entdeckt. Die unter Altersdemenz leidende Frau war mit einer Durchfallerkrankung in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Bogota eingeliefert worden und ist sich nicht bewusst, dass sie unter einem seltenen Phänomen leidet. Dies ist der zweite Fall in Kolumbien. Bereits im Jahr 2000 war im Körper einer 74-jährigen ein sogenanntes „Steinkind“ entdeckt worden.
Das Lithopaedion, auch Steinkind oder Steinfrucht, ist ein abgestorbener, versteinerter Fötus im Mutterleib. Ein Lithopaedion entsteht, wenn ein abgestorbener Fötus einer Bauchhöhlenschwangerschaft, einer Eileiterschwangerschaft oder eines Gebärmutterrisses nicht, wie üblich, vom Körper resorbiert (wie üblich bei Embryonen vor dem dritten Monat), sondern durch Aufnahme von Kalk eingekapselt und mumifiziert wird. Die Existenz eines versteinerten Fötus im Körper der Mutter kann Beschwerden wie Beckenschmerzen verursachen, allerdings auch symptomlos verlaufen. Teilweise wird die Steinfrucht erst nach dem natürlichen Tod der Mutter entdeckt.
Die Lithopaedionbildung ist beim Menschen äußerst selten. Es wurden bisher weniger als 300 Fälle dokumentiert. Ein bekannter Fall ist das Steinkind von Sens.
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