Nach der Auslosung der WM-Gruppen am 6. Dezember 2013 im brasilianischen Costa do Sauípe nehmen die Reisepläne der deutschen Auswahl allmählich konkrete Züge an. Wie vergangenen Freitag bekannt wurde, wird die Mannschaft ihr Quartier in Santo André, etwa 18 Kilometer von São Paulo entfernt, aufschlagen. Die Anlage befindet sich noch im Bau und wird voraussichtlich im März 2014 fertiggestellt.
Joachim Löw sorgt sich mehr um das Klima als um die sportlichen Aufgaben in Gruppe G
Im Vorfeld hat Bundestrainer Joachim Löw die Quartierwahl angesichts der Gruppenspiele im feucht-heißen Klima im Norden des Landes als sensibles Thema eingestuft: „Wir müssen uns überlegen, ob wir dahingehen, wo die Temperaturen ähnlich sind.“ Letztendlich ist die Entscheidung aber zugunsten einer gemäßigteren Klimazone gefallen.
Mit den Bedingungen im Nordosten, und der Umstellung im Rahmen einer Nord-Süd-Reise durch das Land, hat Löw bereits im Rahmen des FIFA Konföderationenpokals im Sommer 2013 Bekanntschaft geschlossen. Damals war er zum Augenschein vor Ort. An die Reise von São Paulo nach Fortaleza, wo das zweite Gruppenspiel gegen Ghana am 21. Juni 2014 ausgetragen wird, erinnert er sich folgendermaßen: „Dort herrscht eine unglaubliche Hitze, wir kamen aus São Paulo nach Fortaleza, sind aus dem Flugzeug ausgestiegen. […] Als wir nach draußen kamen, haben wir gesagt, das ist ja unglaublich.“
Während die klimatischen Bedingungen in Brasilien die größten Sorgen des deutschen Trainers zu sein scheinen, fokussieren die in Gruppe G zugelosten Mannschaften Portugal, Ghana und die USA auf die Schwierigkeit der sportlichen Aufgabe. Dass Deutschland die stärkste Gruppenmacht darstellt, steht für niemand außer Zweifel, dennoch siegt der Optimismus: „In Brasilien wollen wir ein paar Leute überraschen und den anderen Mannschaften auf Augenhöhe begegnen“, äußert sich beispielsweise Jürgen Klinsmann, Coach der US-Nationalmannschaft.
Dass Joachim Löw die Gruppe scheinbar auf die leichte Schulter nimmt, liegt wohl daran, dass die Gegner keine Unbekannten sind und die Bilanz klar zugunsten der deutschen Mannschaft ausfällt: Ghana ist bereits aus der Gruppenphase der WM 2010 ein Begriff (1:0 für Deutschland), mit Portugal bekam es die DFB-Auswahl regelmäßig zu den Fußball Europameisterschaften zu tun (zuletzt in Vorrundengruppe B 2012 mit 1:0 für Deutschland) und das nahe Verhältnis mit US-Trainer Klinsmann führt zu regelmäßigen freundschaftlichen Begegnungen mit den US-Boys (zuletzt 3:4-Niederlage am 2.Juni 2013).
Auch wenn sich Löw von dem Los relativ ungerührt gibt, so heißt es dennoch gleich zum WM-Auftakt „anschnallen“: am 16. Juni steht die größte Vorrundenaufgabe am Programm. Um 18:00 mitteleuropäischer Zeit wird in Salvador gegen Portugal gespielt. Fünf Tage später, am 21. Juni, folgt die Begegnung mit Ghana, um 21:00 MESZ, in Fortaleza und der Abschluss der Gruppenphase führt die DFB-Elf nach Recife, wo am 26. Juni um 18:00 MESZ die USA warten.
Während Deutschlands Gruppe G im Heimatland zwiespältig eingestuft wird – die Einen sehen ein schweres Los, während die Anderen angesichts der Alternativen Losglück orten –, sind sich Experten einig, dass sich geballte Stärke in andere Gruppen findet. Dies, zumal sich Portugal nur mit Mühe durch die Qualifikation gehandelt hat, die aktuelle Form des deutschen Gruppengegners die Seleção also nicht gerade zu einem Kontrahent auf Augenhöhe macht.
Die Highlights in der WM-Vorrunde: Spanien – Niederlande, England – Italien, Schweiz – Frankreich
Die Tatsache, dass gleich 13 europäische Nationen zur WM antreten, diese also über ein Drittel des Teilnehmerfeldes ausmachen, und mit England, Frankreich, Deutschland, Spanien, Portugal und Italien alle großen Fußballnationen vertreten sind, macht eine Vorwegnahme von spielerischen Highlights in der Vorrunde zu einer nicht allzu geringen Wahrscheinlichkeit. Tatsächlich hat das Los in Gruppe B, D und E geballte europäische Kraft versammelt.
So kommt es bereits einen Tag nach der Eröffnung des Turniers durch Gastgeber Brasilien im Spiel gegen Kroatien zu einem Match mit Finalcharakter: Spanien trifft am 13. Juni in Salvador, 21:00 MESZ, auf die Niederlande. Nur einen Tag später erwartet die Fans bereits das nächste Highlight: im heißen Manaus messen um 24:00 MESZ England und Italien ihre Kräfte. Am 20. Juni stehen einander dann die Schweiz und Frankreich um 21:00 MESZ in Salvador gegenüber. Hier gibt es den vollständigen Spielplan der WM 2014 mit allen 64 Begegnungen, Spielorten, Terminen und Anstoßzeiten.
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