Vierzehn inhaftierte Mitglieder der mit Abstand bedeutendsten Kraft der kubanischen Demokratiebewegung, der regimekritischen „Patriotischen Union Kubas“ (UNPACU) sind seit dem vergangenen Samstag in einem „trockenen“ Hungerstreik. Das berichtet der UNPACU-Sprecher José Daniel Ferrer gegenüber der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Wie die IGFM erläutert, protestieren die Bürgerrechtler gegen Gewalt und die steigenden Repressionen des Castro-Regimes. Auslöser für den Hungerstreik war der Versuch der Polizei, einen Augenzeugen zu einer falschen Aussage gegen inhaftierte UNPACU-Aktivisten zu bewegen. Die IGFM fordert die sofortige und bedingungslose Freilassung der unschuldig inhaftierten Bürgerrechtler.
Am vergangenen 12. Dezember wurden in Santiago de Cubas Stadtteil Altamira 23 Mitglieder der „Patriotischen Union Kubas“ (UNPACU) von Angehörigen der Staatssicherheit misshandelt und verhaftet, berichtet die IGFM. Eines der Opfer ist der 14-jährige Emmanuel Robert Claramunt. Die äußerst gewalttätige Verhaftung der Bürgerrechtler erzürnte Nachbarn und Passanten. Sie begannen damit, die Polizisten mit Steinen zu bewerfen. Jesús Martínez Quintana, ein Augenzeuge, bestätigte, dass die Steine nicht von den UNPACU. Mitgliedern, sondern von Nachbarn im Haus gegenüber geworfen wurden.
Noch am selben Tag verlangte die kubanische Polizei von Martínez Quintana, der selbst nicht Mitglied von UNPACU ist, eine Erklärung, dass die UNPACU-Aktivisten die Steine geworfen hätten. „Ich habe ihnen gesagt, dass eine Erklärung aufgesetzt werden muss, die bestätigt, was ich gesehen haben, die Wahrheit, nicht eine Lüge“, so Martínez Quintana zur IGFM. Die UNPACU distanzierte sich öffentlich von dem Einsatz von Gewalt und bat die kubanische Bevölkerung, gewaltfrei zu bleiben.
UNPACU ist die Organisation mit den meisten politischen Gefangenen
Wie die IGFM erläutert, ist die „Patriotische Union Kubas“ vor allem im Osten und im Zentrum von Kuba aktiv. „Die regimekritische Demokratiebewegung UNPACU ist die Organisation, der die meisten politischen Gefangenen Kubas zuzurechnen sind“, erklärt IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. „Die Anklagen sind konstruiert und zum Teil absurd. Sechs der am 12. Dezember inhaftierten Aktivisten wird nun offiziell vorgeworfen, sie hätten ‚ein Klima geschaffen, das zu dem Steinwurf geführt habe’“, kritisiert Lessenthin.
Die IGFM ist auf Kuba durch eine Gruppe vertreten und setzt sich international seit 1977 für die Menschenrechte auf Kuba ein.
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