Mit Hilfe der Volksrepublik China will das zentralamerikanische Land Nicaragua einen Kanal zwischen Atlantik und Pazifik bauen und damit dem Panama-Kanal Konkurrenz machen. Laut Parlamentspräsident Rene Núñez soll der Bau der rund 200 Kilometer langen Wasserstraße 40 Milliarden US-Dollar kosten (inclusive Eisenbahnlinie, zwei Flughäfen sowie eine Ölpipeline) und Tausenden Menschen der veramten zentralamerikanischen Nation Arbeitsplätze bieten. Am Sonntag (5.) gab die Regierung bekannt, dass der Bau der Wasserstraße bereits „Ende 2014“ oder zu „Beginn des Jahres 2015“ beginnen könnte.
„Die Durchführbarkeitsstudien werden im dritten Quartal dieses Jahres beendet sein. Kurz danach kann der Bau beginnen“, gab Manuel Coronel Kautz, Präsident des Projekts „Gran Canal Interoceánico de Nicaragua“ in einem Interview bekannt. Bereits im vergangenen Monat hatte der Oberste Gerichtshof des Landes alle 32 Beschwerden von Organisationen zur Verteidigung der Menschenrechte, Parteien, Umweltschützern, Unternehmern und Prominenten abgeschmettert und für ungültig erklärt.
Finanziert wird der zweite interozeanische Wasserweg in Zentralamerika von dem chinesischem Konsortium „HK Nicaragua Canal Development Investment Co. Limited“ mit Sitz in Hongkong. Dahinter verbirgt sich der chinesische Telekom-Milliardär Wang Jing. Den Plänen zufolge soll die Wasserstraße in zehn Jahren fertig gestellt werden. Das chinesische Konsortium soll dann für mindestens 50 Jahre die Betreiberrechte erhalten.
„Wir analysieren vier mögliche Routen an der Grenze zu Costa Rica. Das ganze ist ein komplexes Thema und wird letztlich durch den Präsidenten von Nicaragua, Daniel Ortega, entschieden werden“, so Kautz. Die Regierung von Nicaragua geht davon aus, dass das Wirtschaftswachstum des Landes von aktuell zwischen 4% und 5% während des Kanalbaus auf 15% steigen wird.
Ebenfalls wird erwartet, dass der Kanal bis zum Jahr 2018 für einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf 24,7 Milliarden US-Dollar beitragen wird. Dies ist mehr als das doppelte des aktuellen BIP (14,9 Milliarden).
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