In knapp 1.000 Einwohner zählenden uruguayischen Ort Carlos Reyles (Departamento Durazno) ist eine Ausgangssperre für Jugendliche unter 18 Jahren verhängt worden. Die Bewohner der Gemeinde hatten sich seit Wochen erfolglos darüber beschwert, dass die jüngeren Mitbewohner nach Einbruch der Nacht für Randale sorgen und eine wohlverdiente Bettruhe nicht möglich sei.
In Carlos Reyles gibt es keine Printmedien, Radio oder Fernsehen. Einmal im Jahr findet das Fest der Rose statt, weitere kulturelle Aktivitäten gibt es nicht. Nach den anhaltenden Berichten über Unruhen, Krach und Lärm hat ein Richter entschieden, ab dem 7. Januar eine Sperrstunde für Jugendliche unter 18 Jahren einzuführen. Wird eine Person dieser Gruppe nach Mitternacht auf der Straße „entdeckt“, wird er von der Polizei aufgegriffen und in das Elternhaus gebracht.
Für Polizeichef José García ist dies eine „vorbildliche Aktion“, auf Grundlage des Gesetzes zum Schutz von Kindern-und Jugendlichen. Diese Personengruppe wird nach seinen Worten nun mehr kontrolliert, mögliche Schäden noch vor Entstehung verhindert. Organisationen für Menschenrechte bezeichnen die neue Gesetzgebung als verfassungswidrig. Personen würden „bestraft“, obwohl sie noch keine Straftat begangen hätten.
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