Gewaltsames Verschwindenlassen, eines der schwersten Menschenrechtsverbrechen, ist in Mexiko seit 2006 kontinuierlich angestiegen. Während die offiziellen Zahlen zwischen 2.000 und über 5.000 Fällen schwanken, gehen Nichtregierungsorganisationen von weit über 10.000 Fällen aus. Die Menschen im direkten Umfeld von Verschwundenen sind einer Vielzahl von psychischen, sozialen und wirtschaftlichen Belastungen ausgesetzt.
Neben Angstzuständen, Unsicherheit und Depressionen, die den Alltag fortan prägen, berichten Betroffene von der Zerstörung des sozialen Zusammenhaltes innerhalb der Familie oder zwischen Kollegen. Die sich wiederholenden Traumaerfahrungen beginnen oft mit dem Gang zur Polizeistation. Denn die Polizei weigert sich häufig das Verschwindenlassen als Anzeige aufzunehmen, bis hin zu direkten Drohungen gegenüber den Familienangehörigen – ein Grund, warum viele Fälle gar nicht registriert werden. David Bermudez analysiert das Thema auf Basis seiner jahrelangen Arbeit zu diesem Thema.
David Bermudez ist seit vier Jahren Mitglied einer Arbeitsgruppe zum Thema „gewaltsames Verschwindenlassen“ in deren Rahmen zivilgesellschaftliche Organisationen und Familienangehörige von Verschwundenen begleitet und ihre Forderungen nach Wahrheit und Gerechtigkeit auf unterschiedlichen Ebenen unterstützt werden. Seit vielen Jahren in unterschiedlichen mexikanischen Menschenrechtsorganisationen tätig, war David bis November 2013 Direktor von SERAPAZ – Servicios y Asesoría para la Paz, A.C.
Veranstalter:
México via Berlín e.V. i.Gr., Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V., Lateinamerikanachrichten und CAREA e.V.
Vortrag und Diskussion mit David Bermúdez
am Mittwoch, den 5. Februar 2014, 19:00
Versammlungsraum im Mehringhof
Gneisenaustr. 2A, 10961 Berlin
Moderation: Arturo Romero (Para español vea abajo)
Leider kein Kommentar vorhanden!