US-Vizepräsident Joseph „Joe“ Biden ist am Sonntag (9.) im südamerikanischen Land Chile eingetroffen und wird am kommenden Dienstag an der Amtseinführung der designierten Präsidentin Michelle Bachelet teilnehmen. In einem Interview zeigte er sich bestürzt über die aktuelle Situation in Venezuela und wies darauf hin, dass sich das linksgerichtete Regime jenseits aller demokratischen Standards befinde.
Im erdölreichsten Land der Welt demonstrieren die Menschen seit Wochen gegen ausufernde Kriminalität, horrende Inflation und den Mangel an Grundnahrungsmitteln wie Brot, Milch, Butter und Zucker. Die gewaltsamen Zusammenstöße zwischen Anhängern und Gegner des Regimes forderten bisher mindestens 21 Todesopfer, Hunderte Demonstranten wurden verletzt.
„Die aktuelle Situation in Venezuela erinnert mich an die Vergangenheit, als die Kriegsherren auf Demonstrationen mit Gewalt und Unterdrückung reagierten. Es ist erschreckend, was in diesem Land geschieht. Die Regierung hat eine grundsätzliche Verpflichtung die universellen Rechte ihrer Bevölkerung zu respektieren, einschließlich der Meinungsfreiheit. Ebenfalls müssen sie Gewalt verhindern und sind zu einem echten Dialog in diesem tief gespalten Land verpflichtet“, so Biden.
Nach seinen Worten ist das Auflösen einer friedlichen Demonstration durch Sicherheitskräfte und bewaffnete Milizen, das Verhaften von Regierungsgegnern und die Dämonisierung und Zensur der Presse nicht das, was sich die meisten Länder der westlichen Hemisphäre (Nord) unter einer Demokratie vorstellen. Biden versäumte es nicht, harsche Kritik an Präsident Maduro zu üben. „Bisher hat er versucht, von den wichtigsten Fragen in Venezuela abzulenken. Er erfindet permanent völlig falsche und empörende Verschwörungen durch die USA. Statt sich mit diesen haltlosen Behauptungen zu beschäftigen, sollte er endlich auf die Menschen in seinem Land hören“.
Biden wird von Santiago de Chile in die Dominikanische Republik weiterreisen und ist der erste offizielle Regierungsvertreter des Weißen Hauses, der die Karibiknation seit über 20 Jahren besucht.
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