Ein von den argentinischen Gewerkschaften für Donnerstag (10.) angekündigter Generalstreik wird sich auf alle Transportdienstleistungen im südamerikanischen Land auswirken. Zum Auftakt der jährlichen Tarifrunde wollen die Gewerkschaften Druck für eine höhere Gehaltsanpassung ausüben. Während 24 Stunden stehen in ganz Argentinien keine Dienstleistungen für Züge, Busse, nationale und internationale Flüge, Geld-Transporte, Transporte von Treibstoff, Lebensmittel- und Tiertransporte und für die See-und Flussschifffahrt zur Verfügung. In den Strassen der Hauptstadt Buenos Aires türmen sich bereits am Donnerstagmorgen die Müllberge, vor den Tankstellen kommt es zu langen Warteschlangen.
Wie bei den linksgerichteten Regierungen Südamerikas üblich (Venezuela, Bolivien, Ecuador) hat Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner den Streik als politisches Manöver der Opposition abgekanzelt und versucht damit von der eigenen Unfähigkeit abzulenken. Zwölf Jahre nach dem Staatsbankrott von 2002, der Gläubiger auf der ganzen Welt weit mehr als 50 Milliarden Dollar kostete, fürchtet die Finanzwelt eine neue Argentinien-Krise.
Update 10. April
Die chilenische Fluggesellschaft „LAN Airlines“ hat alle Flüge innerhalb Argentiniens und mehrere internationale Flüge von und nach Argentinien annulliert. Flüge von und nach Brasilien wurden ebenfalls ausgesetzt.
Es ist ein Hohn, wenn in Argentinien eine Generalstreik stattfindet und eine Präsidentin von einem Ablenken der Opposition spricht. Die Alte (Ausspruch von Uruguays Präsident) hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Verfehlte Wirtschaftspolitik, Abwertung der Währung, hohe Inflationsrate. Argentinien scheint so ein Paradies zu sein wie Venezuela, sollte man deren Regierungen Glauben schenken.