Rio de Janeiro ist die zweitgrößte Stadt Brasiliens und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. In wenigen Wochen startet die Fußball-WM in der Metropole am Zuckerhut, ab dem 12. Juni werden hier Hunderttausende Fußballfans landen. Die brasilianische Regierung wird zu diesem Zeitpunkt rund 2.700 Elitesoldaten der Armee in das Gebiet entsenden. Die Einheiten sollen bis mindestens 31. Juli und damit zwei Wochen nach dem Finale der WM die Region regelrecht besetzen. Das Ziel lautet: Sicherheit. Die Maßnahmen der Regierung sind berechtigt. Aktuelle Statistiken des Instituts für öffentliche Sicherheit belegen, dass in Rio im vergangenen Jahr 114.271 Diebstähle (288 pro Tag) und 70.113 Raubüberfälle (177 Fälle täglich) gemeldet wurden. Ebenfalls ereigneten sich in den letzten 13 Monaten 33.802 Fußgängerüberfälle, durchschnittlich 85,4 pro Tag.
Der Januar 2104 war der Monat mit den meisten Diebstählen und Raubüberfällen (6.911 Beschwerden) und der Monat mit den meisten Überfällen auf Passanten (3.308). Wenn man bedenkt, dass Rio de Janeiro etwa 6,42 Millionen Einwohner hat, fand im Januar ein Raubüberfall pro 1.940 Einwohner statt. Die Welle von Überfällen hat dazu geführt, dass immer mehr „Bürgerwehren“ zur Selbstjustiz greifen und in den sozialen Netzwerken wie „Twitter“ und „Facebook“ ihre „Erfolge“ veröffentlichen.
Das kann ja in der Zeit der bald stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft recht „lustig“ werden.