In 50 Tagen beginnt in Brasilien die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft. Die Umweltorganisation „Survival International“ macht zu diesem Anlass mit der Kampagne ‘Brasiliens dunkle Seite’ auf die Menschenrechtslage indigener Völker aufmerksam und enthüllt kaum bekannte Fakten über die indigene Bevölkerung Brasiliens rund um die Fußball-WM.
Während sich Brasilien als vielstimmige Demokratie präsentiert, die eine Weltmeisterschaft “für jeden” ausrichtet, planen Regierung und Landbesitzer laut „Survival International“ Gesetzesänderungen, die die Rechte von Brasiliens indigenen Völkern dramatisch beschneiden könnten. Anhand von Beispielen aus Brasiliens Vergangenheit und Gegenwart zeigt “Brasiliens dunkle Seite” demnach, wie sich Regierung und Landbesitzer seit Jahrhunderten auf Kosten indigener Völker bereichern:
– Brasiliens indigene Bevölkerung fiel von fast 10 Millionen bei Ankunft der Europäer (1500) auf nur noch 100.000 in den 1950er Jahren. Manche der Völker, die überlebt haben, zählen heute weniger Angehörige als die 11 Personen in einer Fußballmannschaft.
– Das kleinste Stadion in Curitiba würde mit seinen 41.456 Plätzen ausreichend Platz für das größte Amazonas-Volk (die Tikuna, 40.000 Personen) bieten. Im größten Stadion, das Maracanã in Rio, gibt es 76.804 Plätze; das ist deutlich mehr als Brasiliens größtes indigenes Volk (die Guarani, 51.000 Personen).
– In den Bundesstaaten, in denen sich die Stadien befinden, spielen sich einige der akutesten Landkonflikte ab. Die Xetá im Bundesstaat Paraná zum Beispiel wurden in den 1950er Jahren fast ausgelöscht, nachdem ihr Land gestohlen wurde; 1999 gab es nur noch acht Überlebende.
– Sechs Stunden vom Stadion in Salvador entfernt, leben die Tupinambá. Sie erleben zur Zeit Übergriffe durch die Polizei, die in ihre Dörfer einfällt, um sie zu vertreiben. Dort sollen sich Viehzuchtfarmen niederlassen.
– Die FIFA nennt Deutsch und Italienisch als Beispiele für die vielfältigen Sprachen Brasiliens. Dass die Mehrheit der in Brasilien gesprochenen Sprachen (über 200) indigener Herkunft ist, findet keine Erwähnung.
– Die Sicherheitsmaßnahmen zur Fußball-WM kosten 791 Millionen US-Dollar, was etwa dem zehnfachen des Jahresbudgets der brasilianischen Indianerschutzbehörde (FUNAI) entspricht.
– Das Stadion in der Stadt Manaus wurde im Stil eines indigenen Korbes errichtet. Manaus boomte im 19. Jahrhundert als Zentrum des Kautschukzapfens, als Hunderttausende Indigene versklavt wurden, um Kautschuk für die internationale Autoreifen-Produktion zu gewinnen.
– Der WM-Sponsor Coca-Cola wirbt mit Indianern, ist aber in ein Landkonflikt mit den Guarani verwickelt: Das Unternehmen bezieht Zucker vom Lebensmittelkonzern Bunge, der Zuckerrohr auf Land anbaut, das den Guarani gestohlen wurde.
“Die Fußball-WM wird Brasiliens indigenen Völkern nichts bringen. Regierung, FIFA und Sponsoren schreiben sie regelrecht aus Brasiliens Geschichte heraus oder wischen den Kampf um ihre Rechte beiseite. Wenn sich für indigene Völker etwas ändern soll, muss Brasiliens dunkle Seite dringend ans Licht der Öffentlichkeit. Dann wird sich Brasilien auch fragen müssen, ob es für seinen Ruf nicht besser wäre, mehr in die Rechte seiner eigenen Bevölkerung als in große Sportevents zu investieren“, so Linda Poppe, Koordinatorin von Survival Deutschland.
Coca-Cola ist bestimmt eine grosse und mächtiger Firma. Und für das ABC Kartell (ADM, Bunge, Cargill) wäre es schmerzlich, den grössten Zucker-Kunden der Welt zu verlieren. Aber darauf könnte es Coca-Cola niemals ankommen lassen. Die drei könnten ohne Coca-Cola leben, aber Coca-Cola nicht ohne sie. Das wissen alle Parteien.
Wenn Coca-Cola sich mit Bunge überwerfen würde, gingen für sie auch die Türen bei ADM und Cargill zu. Dann gäbe es für Coca-Cola auf dem ganzen Planeten keinen Zucker mehr. Keine Firma würde sie mehr beliefern, keine Transportfirma mehr für sie arbeiten, kein Hafen mehr ihre Güter umschlagen, keine Bank mehr ihre Zahlungsinstrumente ausstellen. – Die brasilianische Regierung richtet gegen diese drei gar nichts aus. Das sind die Herren im Land, und nicht nur in diesem.
Schliesslich stammte auch der Morgenthau-Plan von denen, der Deutschland nach dem Zweiten Welkrieg in ein harmloses Agrarland verwandeln sollte. Letztendlich sahen sie ein, dass auch sie mit dem Mashall-Plan besser fahren würden, der Deutschland in ein Land reicher Konsumenten wandelte, die willig idiotische Preise für ihre Produkte zahlen. Sie sicherten sich die Schlüsselbetriebe und die Macht in der deutschen Agrarwirtschaft. Schaut mal, wem die Ölmühlen gehören und die Verladeanlagen für Agrarprodukte, wer im Bauerverband und bei Raiffeisen das Sagen hat!
Ich bin ja wirklich überzeugter Kapitalist, aber für Kapitalismus in demokratisch und sozial verträglicher Form. Einige der weit über Hundert Jahre alten Privat AGs und Finanzdynastien sind längst der Menschheit über den Kopf gewachsen und stehen über staatlicher Kontrolle. Wenn die wirklich wollten, wären Kuba und Venezuela übernacht vom kommunistischen Terror befreit. Aber zu welchem Preis…?