Bolivien hat mit geschätzt 1,5 Billionen Kubikmeter Gas die drittgrößten Reserven Lateinamerikas nach Venezuela und Trinidad und Tobago. Mehr als 80 Prozent des bolivianischen Gases lagern in den Feldern Margarita, San Alberto, Sabalo und Itau im Osten des Landes.
Die argentinische Präsidentin Cristina Fernández besuchte ihren bolivianischen Amtskollegen Evo Morales um das bereits seit 2006 bestehende Energieabkommen zwischen beiden Staaten zu aktualisieren. Beide Präsidenten unterzeichneten einen angepassten Vertrag, welcher eine Erhöhung der bolivianischen Gaslieferungen an Argentinien beinhaltet. Nach Angben aus Regierungskreisen wird Bolivien seine tägliche Liefermenge von momentan ca. 5 Mio. Kubikmeter bis 2017 auf 27,7 Mio. Kubikmeter erhöhen.
Gleichzeitig gab der russische Energiekonzern Gazprom bekannt, in das Projekt zum Bau einer Gaspipeline zwischen Bolivien und Argentinien einsteigen. Dies teilte Gazprom-Vizevorstandschef Alexander Medwedew am Montag in einem Interview für das Magazin „Gazprom“ mit. Zugleich machte er das mögliche Engagement von der (positiven) Entscheidung zur Beteiligung von Gazprom an der Gasgewinnung auf dem Territorium Boliviens abhängig. „Eine detaillierte ökonomische Analyse führt vor Augen, dass derartige Projekte selbst angesichts instabiler Preiskonjunktur und diverser regionalbedingter Risiken äußerst attraktiv sind“, sagte der Gazprom-Vize.