Eine vollbesetzte Turboprop-Maschine der Regionalairline Total musste am späten Freitagabend (30.) in Braislien mit defektem Fahrwerk auf dem Flughafen von Manaus notlanden. Die 45 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder an Bord kamen mit dem Schrecken davon. Die Maschine war beim Start von einer Ölförderungsstätte Urucu in der Gemeinde Coari im tiefen Amazonasregenwald mit einem Tier kollidiert. Dabei wurde ein Reifen beschädigt.
Um die Unfallgefahr zu reduzieren, entschloss sich der Pilot, über Manaus mehrere „Ehrenrunden“ zu drehen, um mit so wenig Treibstoff wie möglich in den Tanks zu landen. Auf der Landebahn des WM-Flughafens der Regenwaldmetropole standen zudem die Rettungskräfte bereit. Passagiere berichteten anschliessend aufgeregt von dem Zwischenfall. „Als das Flugzeug abhob konnte ich an meinen Fenster einige Teile und Blut von dem Tier sehen. Kurz darauf hat der Pilot uns erklärt, was geschehen war und uns Instruktionen für die Landung gegeben. Gott sei Dank ging alles gut“ erklärte der 28-jährige Antônio Jorge gegenüber lokalen Medien.
Im artenreichen Brasilien kommt es im Flugverkehr immer wieder zu Zwischenfällen mit Tieren. Meist sind es jedoch Kollisionen in der Luft mit den über den Flughäfen kreisenden Rabengeiern, Urubus genannt. Mehrfach mussten deswegen schon große Maschinen von Boeing oder Airbus ihren Flug sofort nach dem Start abbrechen. Um welches Tier es sich bei dem jüngsten Zwischenfall handelte, ist noch unklar. Die Maschine dürfte jedoch ein größeres Säugetier wie ein Wasserschwein oder einen Ameisenbär überrollt haben.
Total Linhas Aéras unterhält momentan drei Turboprop-Maschinen vom Typ ATR-42 mit jeweils 47 Sitzplätzen. Die Airline fliegt ausschließlich im Amazonasgebiet und steuert dort neben Manaus (MAO) und Coari (CIZ) noch Porto Urucu (PUC), Carauari (CAF) und Tefé (TFF) an. Entlang der brasilianischen Atlantikküste ist die Gesellschaft zwischen Porto Alegre und Fortaleza noch mit sechs Boeing 727 im Frachtbereich aktiv.
Leider kein Kommentar vorhanden!