In El Salvador ist der ehemalige Guerilla-Chef Salvador Sánchez Cerén zum neuen Staatspräsident vereidigt worden. Der 69-Jährige hatte im März mit 50,11 Prozent und damit hauchdünnem Vorsprung die Stichwahl gegen den konservativen Kandidaten Norman Quijano für sich entschieden. Im ersten Wahlgang im Februar hatte er die absolute Mehrheit mit 49,20 Prozent nur knapp verpasst.
Sánchez Cerén tritt die Nachfolge von seinem Parteifreund Mauricio Funes an. Beide gehören der linksgerichteten Regierungspartei FMLN an. In seiner Antrittsrede versprach der ehemalige Rebellenführer vor 6.000 geladenen Gästen einen „unermüdlichen Einsatz“ zum Wohl des Landes. Seine fünfjährige Amtszeit werde von „Ehrlichkeit, Sparsamkeit, Effizienz und Transparenz“ geprägt sein. Vor allem wolle er die fünf Jahre nutzen, um die Probleme des von Gewalt geplagten Landes zu lösen.
Der ehemalige Lehrer stammt aus einer Bauernfamilie und beteiligte sich in den 1970er Jahren am Aufbau der linksradikalen Fuerzas Popular de Liberación „Farabundo Martí“ (FPL), welche die sozialen Konfliktes des Landes mit Waffengewalt lösen wollte. 1983 wurde er Befehlshaber der Guerilla-Organisation und nahm in dieser Funktion auch an den Friedensverhandlungen in Mexiko teil. Seit dem Jahr 2000 ist er Abgeordneter, 2006 übernahm er den Fraktionsvorsitz im Parlament. 2009 wurde er zum Vizepräsidenten des zentralamerikanischen Landes gewählt.
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