In Chile planen die Lehrer öffentlicher Schulen für den 25. Juni einen landesweiten Streik. Das „Colegio de Profesores de Chile“ (CPC) will damit die Ablehnung der von Präsidentin Michelle Bachelet angestrebten Bildungsreform Ausdruck verleihen. Die Forderungen der Lehrer seien darin nicht ausreichend berücksichtigt worden.
CPC-Präsident Jaime Gajardo hatte die Entscheidung nach einer außerordentlichen Sitzung des Verbands gegenüber der Presse bekannt gegeben. Die Lehrer aus allen Teilen des Landes hatten zuvor über eine Reihe von Gesetzen diskutiert, welche Bachelet in den letzten Wochen dem Parlament vorgelegt hatte. Dabei geht es vornehmlich um ein Ende des Gewinnwirtschaftens, der Co-Finanzierungen, oder der Trennung von Schülern aus sozio-ökonomischem Hintergrund.
„Wir denken, das es eine unzureichende Gesetzesvorlage ist, und auch wenn es gute Ziele aufweist, dürfte es bei der Umsetzung keinen echten Fortschritt bringen und kann kein Ende von Gewinnwirtschaft, Zuzahlung und Selektion garantieren“, sagte Gajardo. Vor allem der angedachte Zeitrahmen von zehn bis zwölf Jahren bei der Abschaffung der Studiengebühren erscheint dem Gewerkschaftsführer deutlich zu lang.
Die Lehrer wollen aber vor allem eine bessere Organisation des Schulwesen mit dem Schwerpunkt auf einem gemeinnützigen öffentlichen Bildungssystem, welches gleichermaßen noch zusätzlich gestärkt werden müsse.
Bereits seit 2001 protestieren immer wieder Schüler, Studenten aber auf Lehrer und Professoren gegen das chilenische Bildungssystem, welches als Vermächtnis der Diktatur weitgehend privatisiert ist und damit einkommensschwachen Familien den Zugang zu besseren Bildungsmöglichkeit schlichtweg verwehrt. Präsidentin Michelle Bachelet hatte in ihrem Wahlkampf versprochen, sich für eine Reform des überholte Modell einzusetzen.
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