Mehr als 20 bisher unbekannte und unveröffentlichte Gedichte des chilenischen Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda sind während einer Überprüfung und Katalogisierung der Handschriften des am 23. September 1973 in Santiago de Chile verstorbenen Schriftstellers und Dichters entdeckt worden. Nach Angaben des Verlags „Seix Barral“ wurden die Gedichte in Kisten mit Manuskripten gefunden. Dario Oses, Bibliotheksleiter der Pablo Neruda Stiftung, ließ die Werke von Experten untersuchen, die die Echtheit bestätigten.
Der Verlag bezeichnete die Entdeckung als „den größten Fund hispanischer Literatur in den letzten Jahren, ein literarisches Ereignis von universeller Bedeutung“. Laut Oses sollen die Handschriften „bis zum Ende des Jahres 2014 veröffentlicht werden“.
Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda ist heute noch einer der meist gelesenen Autoren der Weltliteratur. Stand lange Zeit insbesondere seine politisch engagierte Dichtung im Vordergrund der europäischen Rezeption, so wird Nerudas Erbe heute in seinen vielen literarischen und weltanschaulichen Facetten neu gelesen: Neruda als ein begeisternder Dichter, als Sammler der Welt, als Barde des Lebens und der Liebe und nicht zuletzt als Botschafter Lateinamerikas in Europa. Die Werke des Autors, der zu den führenden Mitgliedern der Kommunistischen Partei Chiles zählte, waren während der Militärdiktatur von Augusto Pinochet zwischen 1973 und 1990 verboten.
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