Nach den schweren Überschwemmungen in der paraguayischen Hauptstadt Asunción spricht die Nationale Notstandsbehörde (Secretaria de Emergencia Nacional, SEN) von einer Umweltnotsituation. Der Pegel des Río Paraguay ist um sieben Meter gestiegen, der Fluss transportiert Tonnen von Müll. Von den Überschwemmungen sind alleine in Asunción 20.000 Familien betroffen – rund 90.000 Menschen. Nach Angaben von Radio Vatikan, internationaler Hörfunksender des Heiligen Stuhles, hat ein bekannter Armenpriester Lokalpolitikern Unterschlagung von Hilfsgütern vorgeworfen. „Nach den Überschwemmungen müssen die Menschen nun auch noch darunter leiden, dass man ihnen sogar Wellbleche zum Hüttenbau vorenthält“, zitiert „Radio Vatikan“ den Jesuiten Francisco de Paula Oliva, der als Priester in den Armenvierteln von Asunción tätig ist.
Das Repräsentantenhaus hat die Deklaration einer Umweltkatastrophe gebilligt und an den Senat (Kongress) weitergeleitet. Dieser entscheidet über die Verwendung eines Spezialfonds, um den Bedürftigen rasch helfen zu können.
Abgesehen von der Hauptstadt gibt es in der Zentralabteilung von Paraguay (Ñeembucú, Concepción, Presidente Hayes und Alto Paraguay) ebenfalls eine Notfallsituation. In diesen Gebieten sind zwischen 250.000 und 300.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Die paraguayischen Behörden schätzen, dass sich Mitte des Monats der Wasserspiegel stabilisieren und danach langsam sinken könnte.
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