Die 32. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage werden vom 31. August bis 2. September 2014 im CCH in Hamburg stattfinden. Die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage sind die wichtigste Veranstaltung in den bilateralen Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder. Sie werden jährlich vom BDI und seinem brasilianischen Partnerverband CNI mit Unterstützung der AHK São Paulo organisiert. Der regionale Partner in diesem Jahr ist der Hamburger Senat.
Die Konferenz bietet nicht nur Informationen über aktuelle Kooperationschancen sondern auch den Zugang zu Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik. Im Fokus stehen die Bereiche Infrastruktur, Logistik, Wertschöpfungsketten und Gesundheitswirtschaft. Der dritte Konferenztag ist auf Themenschwerpunkte des Gastgebers Hamburg ausgerichtet, wie Handel, Konsumgüter, Hafen und erneuerbare Energien.
Brasilien gehört zu den sogenannten BRICS-Staaten und ist der bedeutendste Wirtschaftspartner Deutschlands in Lateinamerika. Deutsche Firmen sind eng mit der brasilianischen Wirtschaft verknüpft; ihr Beitrag an der industriellen Produktion Brasiliens liegt bei rund 16 %. Das Potential für einen weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation zwischen beiden Ländern ist groß. Auch wenn die Wirtschaft in diesem Jahr mit ca. 2 % nur moderat wächst, dürften die wirtschaftlichen Entwicklungschancen langfristig positiv bleiben. Hierzu tragen der Rohstoffreichtum des Landes, der große Binnenmarkt und die hohen Investitionen in die Infrastruktur bei.
Brasilien ist ein führender Produzent und Exporteur von Agrarprodukten. Um die Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Wirtschaft zu verbessern, werden hohe Summen in die Erweiterung der Infrastruktur investiert. Der brasilianische Industriesektor soll modernisiert und ausgebaut werden. Brasilien ist inzwischen zum sechsgrößten Automobilproduzenten der Welt aufgestiegen. Die Öl- und Gasfunde vor der Küste Rios eröffnen weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Allein in die brasilianische Infrastruktur sollen bis 2017 Investitionen in Höhe von 408 Mrd. € fließen. Geplant ist der Ausbau von Straßen, Eisenbahnstrecken, Häfen und Flughäfen sowie des öffentlichen Nahverkehrs. Mehrere Flughäfen werden privatisiert oder als PPP-Projekte ausgestaltet. In den Energiesektor sollen über 50 Mrd. € fließen, der größte Teil in die Energieerzeugung – hierunter mehrere Wasserkraftwerke. In der Wasserwirtschaft will die Regierung bis 2033 das gesamte Land an Ver- und Entsorgungsnetze anschließen und hierfür über 150 Mrd. € ausgeben.
Auch der brasilianische Gesundheitssektor expandiert zurzeit stark. Der Markt für Medizintechnik ist im Jahr 2013 um ca. 10 % gewachsen. Für das laufende Jahr wird eine weitere Wachstumsbeschleunigung auf ca. 11 % erwartet.
Die steigende Kaufkraft, der zunehmende Anteil privater Krankenversicherer und die wachsende älteren Bevölkerung machen den Ausbau der Gesundheitsversorgung dringend erforderlich. Die zunehmende Nachfrage nach hochwertiger Technik und anerkannter Qualität bieten gute Lieferchancen für deutsche Unternehmen. Nach den USA ist Deutschland der zweitgrößte Lieferant von Medizintechnik.
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