Am 8. Mai 2012 sind die beiden „Panamericanos“ Mariana Steiner und Michael Schäffer in Regensburg mit ihrem ehrgeizigen Kunstprojekt „PanAmericanArte“ aufgebrochen. Nach über 26 Monaten und mehr als 102.000 gefahrenen Kilometer auf dem amerikanischen Kontinent erreichen die beiden Regensburger Künstler nächste Woche Brasilien. Ausgehend von der Ursprungsidee, dass die „Panamericana“ eine Strasse ist, die gebaut wurde um alle Länder Amerikas zu vereinen, sollen bei dem “Projekt” Menschen entlang dieses historischen Straßenzuges ein gemeinsames Bild malen. Dem Projekt liegt nicht der Versuch zugrunde, etwas Großes, sondern etwas Großartiges zu schaffen. Jeder einzelne wird zum Bestandteil eines Kunstwerkes und leistet damit einen Beitrag zur Völkerverständigung. Das Gesamtwerk soll letztlich ein Spiegelbild der Vielfalt der Menschen des amerikanischen Kontinents sein.
Dieses Werk wird ein Gemälde, welches über tausende von Kilometern, der Panamericana folgend entsteht. Künstler malen und vereinen sich über alle Landesgrenzen hinweg und setzten so ein Symbol der geistigen und kreativen Verbundenheit, in der jeder seinen ganz eigenen, individuellen und ursprünglichen Beitrag leistet. Grundsätzlich wird mit mitgeführten Acrylfarben auf Leinwand gemalt. Den Künstlern wird jedoch auch die Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Farben, sofern verwendbar einzusetzen. Station für Station wird die Leinwand an einer Seite aufgerollt und auf der bemalten Seite eingerollt. Manche Künstler malen bis zu 9 Stunden an ihrem Werk, manchmal in der Gruppe, parallel oder auch ganz alleine, mit oder ohne Zuschauer.
Kurz vor Ankunft in Brasilien haben weit über 100 Künstler in 20 Ländern ihre Werke auf die Leinwand gebracht, die inzwischen fast 105 Meter lang ist. 105 Werke sind es bisher. Momentan sind Steiner und Schäffer in Asuncion/Paraguay und sehen bereits ihrer Ankunft in Rio de Janeiro Ende Juli 2014 entgegen. Noch fehlen etwa 15 Meter, denn die Leinwand soll am Ende mindestens 120 Meter lang sein. Dies ist mehr als die Länge des Fußballfeldes im Maracana Stadion, wo die Leinwand in gesamter Länge ausgerollt werden soll. Die verschiedensten indigenen Völker haben sich auf dem Werk vereint, darunter zahlreiche international bekannte Künstler des Kontinents.
Die Werke sollen dann versteigert werden und die Erlöse aus dem Projekt sollen nach Ausstellungen in Europa (eventl auch Übersee) zum Großteil sozialen Projekten in Lateinamerika zufließen. Momentan haben die beiden Künstler zwar ein logistisches Problem, denn ca. 60 Meter der Leinwände sind momentan in Regensburg gelagert bzw. gesichert und diese gilt es nach Rio und wieder zurück zu bringen. Auch mit der FIFA und der Stadionverwaltung in Rio sind Steiner und Schäffer wegen der Aktion in Kontakt. Aufgrund der in Brasilien stattfindenden Fußball-WM haben diese aber momentan anderes im Kopf.
„Es geht nicht darum, Grenzen zu verschieben, sondern ihnen den trennenden Charakter für die Menschen zu nehmen“
Richard von Weizsäcker
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