Mehrere Landstriche der südamerikanischen Länder Kolumbien und Venezuela leiden unter einer anhaltenden Dürre, der bereits mehrere Hunderttausend Rinder zum Opfer gefallen sind. Laut dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos macht sich das ankommende Klimaphänomen El Niño bemerkbar, dem Land stehen nach seinen Worten schwere Zeiten bevor. El Niño (Das Christuskind) nennt man das Auftreten ungewöhnlicher, nicht zyklischer, veränderter Strömungen im ozeanographisch-meteorologischen System des äquatorialen Pazifiks. Der Name ist vom Zeitpunkt des Auftretens abgeleitet, nämlich zur Weihnachtszeit. Er stammt von peruanischen Fischern, die den Effekt aufgrund der dadurch ausbleibenden Fischschwärme wirtschaftlich zu spüren bekommen.
Santos besuchte am Samstag (26.) das Departamento Bolívar, einer der am stärksten von der Dürre betroffenen Regionen im Norden des Landes. Er rief die Bevölkerung dazu auf, Wasser und Strom zu sparen. „Unserem Land stehen durch die Ankunft von El Niño harte Zeiten bevor, die zu Beginn des kommenden Jahres wohl ihren Höhepunkt erreichen“, so Santos. Er betonte, dass seine Regierung alles unternehmen wird, um die Folgen der Veränderung zu mildern. In den betroffenen Gebieten würden mehr als 100 neue Grundwasser-Brunnen gebohrt, Bogotá wird eine Flotte von Wassertanklastwagen anschaffen.
In mehreren Regionen, vor allem an der Atlantikküste, hat es seit zwei Jahren nicht geregnet. Die Wasserknappheit in den Städten und insgesamt 642 Waldbrände haben große wirtschaftliche Verluste verursacht. In den Departementos La Guajira, Magdalena, Córdoba, Atlántico, Sucre, Bolívar und Cesar verendeten bereits 40.000 Rinder und die Bauern haben ihre Ernten verloren.
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