Zum Internationalen Tag der Indigenen Völker am 9. August erinnert „Survival International„, die globale Bewegung für die Rechte indigener Völker, an fünf indigene Völker, die im 20. Jahrhundert Opfer von Genozid wurden, und warnt davor, dass auch heute noch Völkermord droht.
Indigene Völker, die genozidaler Gewalt ausgesetzt wurden, waren unter anderem:
Aché, Paraguay: Im April 2014 hat ein historisches Gerichtsverfahren begonnen, in dem die Aché-Indianer die Regierung Paraguays wegen Völkermordes verklagen. Viele Aché starben, als Siedler in den 50er und 60er Jahren Mordkommandos organisierten, Indigene “fingen” und sie als Sklaven verkauften.
Nama, Namibia: Die Nama wurden ebenso wie die Herero Opfer des wohl ersten Genozids im 20. Jahrhundert. Unter deutscher Kolonialherrschaft wurden Tausende Nama ermordet, ausgehungert oder in Konzentrationslagern interniert, die nur wenige überlebten.
Akuntsu, Brasilien: 1985 entdeckten Untersuchungsbehörden ein komplettes Gemeinschaftshaus der Akuntsu, das zerstört und verschüttet worden war. Es war Indiz für die brutale Gewalt bewaffneter Siedler, der die meisten Angehörigen des Akuntsu-Volkes zum Opfer fielen. Heute leben nur noch fünf Akuntsu – sie sind die letzten Zeugen eines stillen Genozids.
Jumma, Bangladesch: Das Militär und zahlreiche Siedler führten eine genozidale Kampagne aus Mord, Vergewaltigung, Folter und Brandstiftung gegen die Jumma. Ein Friedensabkommen im Jahr 1997 beendete die schlimmsten Verbrechen, doch Morde, Brandstiftung in Jumma-Dörfern, Landraub und Verhaftungen sind noch immer an der Tagesordnung.
Yanomami, Grenzgebiet Brasilien und Venezuela: 1993 verübten Goldgräber einen brutalen Angriff auf das Yanomami-Dorf Haximú, bei dem 16 Yanomami ermordet wurden, darunter Ältere, Frauen und Kinder. In einem bahnbrechenden Urteil wurden später vier der Angeklagten wegen Völkermordes verurteilt.
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