Spirulina könnte die Lösung der Mangelernährung im südamerikanischen Land Kolumbien sein. Eine Gruppe von Forschern will das Bakterium massiv industriell vermehren und steht dabei vor einer großen Herausforderung: Spirulina in die Essgewohnheiten der Kolumbianer zu integrieren. Spirulina (früher als Blaualgen bezeichnet) wird im Handel auch unter der Bezeichnung „Mikroalgen“ als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben. Die Spirulina-Biomasse wird in Aquakulturen bei einer Wassertemperatur von bis zu 35 Grad Celsius produziert. Zur Ernte pumpt man die Kultur durch einen Filter oder eine Durchlaufzentrifuge und trocknet anschließend die so gewonnene Biomasse mit Heißluft. Die getrocknete Biomasse wird zum Vertrieb meist zu Tabletten gepresst, in Kapseln eingeschlossen oder pulverisiert.
Jährlich werden weltweit über 3.000 Tonnen Rohmasse Spirulina platensis aus kommerziellem Anbau als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Spirulina wird auch in Lebensmitteln als nährstoffreiche Zutat verarbeitet (Nudeln, Fruchtriegel, Getränkepulver etc.). „Weltweit wird Spirulina als Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel konsumiert. Wir wollen die industrielle Produktion und suchen nach Möglichkeiten, wie Landwirte diese Nahrungsquelle in großem Stil produzieren können“, erklärt Juan Carlos Montenegro, Biologe an der Universität „Universidad Nacional de Colombia“ und Projekt-Verantwortlicher.
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