Während die Chavistas in Venezuela die heimische Wirtschaft in den Bankrott treiben, beweisen die Regierungen anderer lateinamerikanischer Staaten ihre Weitsicht. in Bolivien, Brasilien oder Uruguay Weitsicht. In Bolivien wird das weltweit größte Photovoltaik-Diesel-Hybrid-Kraftwerk gebaut, Brasilien befindet sich auf dem Weg zu einer Energiemacht. Uruguay baut einen der größten Windparks in Lateinamerika, das Projekt mit einer Gesamtleistung von 50 Megawatt wird ab Mitte 2015 in Betrieb gehen.
Zwei Fliegen mit einer Klappe hat dieser Tage der Wörrstädter Energiespezialist „juwi“ im fernen Uruguay geschlagen. In einem Doppelvertrag mit einem italienischen Energieversorger der Erneuerbaren-Branche wurden die Projektrechte für einen der größten Windparks in der Firmengeschichte verkauft und gleichzeitig der Auftrag für den Bau der 20 Windräder gesichert. Der Windpark befindet sich in Cerro Largo, in der Nähe der Stadt Melo, im Norden Uruguays. Die Stromproduktion von jährlich rund 200 Millionen Kilowattstunden wird über einen Zeitraum von 20 Jahren an den staatlichen Energieversorger UTE (Usinas y Transmisiones del Estado) im Rahmen eines Stromabnahmevertrags (PPA) verkauft.
„Wir haben einen Käufer und strategischen Partner gefunden, der durch seine Erfahrung mit großen Windparks ideal für die Realisierung des Projektes ist“, sagen die juwi-Projektentwickler Johannes Jacob und Wolfgang Schulenburg. Seit mehr als vier Jahren haben sie das wegweisende Projekt zusammen mit Kollegen aus den juwi-Niederlassungen in Chile, Costa Rica und den USA vorangetrieben und jetzt zum Abschluss gebracht. „Wir sind stolz, ein von juwi eigenentwickeltes Projekt ohne Veränderungen übergeben zu können und sind uns mit unserem Partner darüber einig, den Windpark jetzt schnellstmöglich realisieren zu wollen,“ so Jacob. „Alle Voraussetzungen dafür sind gegeben“, betonen die juwi Mitarbeiter.
Die Bedingungen für Bau und Betrieb eines großen Windparks könnten kaum besser sein als im Nordosten Uruguays. Die 20 modernen Windmühlen werden auf einem nahezu unbewaldeten Höhenzug auf Brachland errichtet. Dies macht nur minimale Eingriffe in die Natur erforderlich und erleichtert den Bau der nötigen Wege für die Anlieferung der Bauteile und die Betriebsführung des Windparks.
Hinzu kommt, dass die Windbedingungen exzellent sind. Messungen haben ergeben, dass der Wind über dem uruguayischen Durchschnitt liegt und konstant ist. Auch die infrastrukturelle Anbindung ist günstig: der Windpark entsteht in unmittelbarer Nähe zur geplanten Hochspannungsleitung zwischen Brasilien und Uruguay. Derzeit verläuft dort bereits eine 150 kV-Hochspannungsleitung, in die der Strom eingespeist werden kann. Das Projekt beinhaltet auch den Bau eines Umspannwerks und einer Hochspannungsleitung bis zum Einspeisepunkt.
Für Alejandro Lobo-Guerrero, CEO der juwi Energias Renovables de Chile Ltda, die das Projekt entwickelt und seine Umsetzung hauptverantwortlich betreut, ist der Verkauf und Bau des Windprojekts ein Beweis für das Potenzial des südamerikanischen Marktes. „Wir erfüllen damit nicht nur einen wichtigen Teil unseres Businessplans für dieses Jahr, sondern haben auch bewiesen, dass die Vision unseres Managements, rechtzeitig in boomende Märkte zu investieren, richtig war“, sagt Lobo-Guerrero. In den vergangenen Jahren hat juwi in Lateinamerika mehr als 100 Megawatt Windleistung gebaut. Mit diesem neuen Projekt kommen nun weitere 50 Megawatt hinzu.
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