Im südamerikanischen Land Brasilien hat der wegen Geldwäsche verurteilte Ex-Direktor des staatlichen Ölkonzerns Petrobras (Petróleo Brasileiro S.A.) schwere Korruptionsvorwürfe gegen das halbstaatliche Mineralölunternehmen und über 60 Politiker erhoben. Paulo Roberto Costa war im Juni dieses Jahres in Rio de Janeiro festgenommen worden, wegen Korruptions- und Geldwäschereivorwürfen saß er bereits im März vorübergehend im Gefängnis. Nun hat er offenbar einen Deal mit der Staatsanwaltschaft geschlossen und erhofft sich für sein angebliches Geständnis eine Minderung seiner zu erwartenden 30-jährigen Haftstrafe.
Das oberste Gericht des Bundesstaates Paraná hatte vor Monaten die Sperrung der Bankkonten Costas durch die Schweizer Behörden veranlasst. Diese hatten insgesamt 28 Millionen US-Dollar auf fünf verschiedenen Banken blockiert. Neben Costas privaten Konten (23 Millionen Dollar) wurden dabei auch die Konten seiner beiden Töchter, der Schwiegersöhne und des Geldwechslers Alberto Yousseff gesperrt. Der langjährige CEO belastet nun inmitten der heißen Wahlkampfphase um das Präsidentenamt (Wahl am 5. Oktober) insgesamt 49 Abgeordnete, zwölf Senatoren und einen Gouverneur von fünf Parteien ((PT, PMDB, PP, PR und PTB). Während seiner Amtszeit von 2004 bis 2012 sollen die beschuldigten Staatsbedienstete für jeden abgeschlossenen Vertrag von Petrobras drei Prozent des Auftragswertes an Provision erhalten haben.
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