Es steckt in jedem Stromkabel, Elektrogerät, Handy, Auto und Windgenerator – ohne Kupfer wäre unsere moderne Technologie unmöglich. Die reichsten Vorkommen des Metalls liegen in den südamerikanischen Anden: Chile ist mit 5,4 Millionen Tonnen Kupfererz pro Jahr der mit Abstand weltweit größte Produzent des Metalls, der zu 100 Prozent staatliche Kupferkonzern Codelco die globale Nummer eins.
Um ein Kupfervorkommen nordwestlich der ecuadorianische Hauptstadt Quito zu erschliessen und auszubeuten, hat sich die dortige Regierung mit Codelco zusammengetan. Für das Minenprojekt Llurimagua sollen die Bergregenwälder des Intag verschwinden – samt ihrer Bewohner. Dabei zählen die Urwälder am Rande der ecuadorianischen Anden zu den artenreichsten der Welt und sind Lebensraum vieler vom Aussterben bedrohter Tiere. Dazu gehören Jaguar, Brillenbär, Andenklippenvogel und Braunkopfklammeraffe.
Um an das tief im Untergrund liegende Kupfererz zu gelangen und Platz für riesige Halden mit giftigem Abraum zu schaffen, müssen die Berghänge des Toisangebirges abgetragen, Flüsse umgeleitet und mehrere Dörfer platt gemacht werden. Kein Wunder, dass die Menschen im Intag das Bergbauvorhaben mit Händen und Füssen bekämpfen. Schon zweimal haben sie ausländische Großinvestoren zum Rückzug bewegt: Den japanischen Mitsubishikonzern (Bishimetals) und die kanadische Firma Ascendant Copper.
Nach Angaben der politisch unabhängigen Umweltorganisation „Rettet den Regenwald“ ignoriert die ecuadorianische Regierung die Proteste. Stattdessen besetzen Sicherheitskräfte das Gebiet, schüchtern die Menschen ein und verhaften Personen. Die Umweltschützer des Intag appellieren nun an die Vernunft der chilenischen Regierung und bitten um internationale Unterstützung.
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