Ein verheerender Waldbrand hat im Februar 2012 rund 20.000 Hektar Waldfläche im chilenischen Nationalpark Torres del Paine zerstört. Der 240.000 Hektar große „Parque Nacional Torres del Paine“ ist einer der bekanntesten Nationalparks in Chile und wird jährlich von Tausenden von Touristen besucht. Kurz nach Löschen des Brandes war der 23-jährige israelische Tourist Rotem Singer als mutmaßlicher Täter wegen fahrlässiger Brandstiftung angeklagt worden. Er hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Park gebrauchtes Klopapier verbrennen wollen und dadurch das Feuer ausgelöst. Ein Berufungsgericht hat nun das Urteil der neunten Kammer des Zivilgerichtes in Santiago de Chile bestätigt und den Israeli dazu verurteilt, für die Umweltschäden im um die Berggruppe der Cordillera del Paine gelegenen Nationalpark aufzukommen.
Das Gericht wies darauf hin, dass eine detaillierte Studie die Umweltschäden quantifiziert habe. Der Verurteilte wurde unter anderem dazu verpflichtet, die vom Feuer vernichtete Waldfläche mit den einheimischen Arten Lenge, Coigüe Magallánico und Nirre wieder aufzuforsten. Ebenfalls muss er einen Plan vorlegen, wie sich die stark in Mitleidenschaft gezogenen Bodenressourcen/Bodenmikroorganismen erholen können.
Der Israeli muss den Lebensraum der verschiedenen Vogelarten, welcher als Folge des Feuers schwer beschädigt wurde (Uferzonen der Seen), wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzen. Zudem muss er einen halbjährlichen Umweltüberwachungsplan für einen Zeitraum von nicht weniger als 20 Jahren entwickeln und umsetzen. Sollte Singer seinen auferlegten Verpflichtungen nicht nachkommen, sieht das Urteil vor, dass der chilenische Staat einen Dritten (in diesem Fall die Botschaft von Israel) für die Umweltsanierung haftbar machen kann.
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