„Die Weichen für eine weitere intensive Zusammenarbeit sind gestellt.“ Das hat Bundeskanzlerin Merkel nach dem Treffen mit dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos erklärt. Den Friedensprozess in Kolumbien will Merkel unter anderem durch weitere Kooperationen in den Bereichen Forschung, Bildung und Klimaschutz unterstützen. „Wir sind in einer vertrauensvollen, freundschaftlichen und verlässlichen Partnerschaft“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Treffen mit dem kolumbianischen Präsidenten. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen der kolumbianische Friedensprozess, die bilateralen Beziehungen sowie wirtschaftliche und regionalpolitische Themen.
„Die aktuelle Situation in Kolumbien ist dadurch gekennzeichnet, dass der Präsident einen mutigen Friedensprozess initiiert hat, der im Augenblick in einer entscheidenden Phase ist“, erläuterte die Kanzlerin nach dem Treffen mit Santos. Hierfür habe sie die volle deutsche Unterstützung zugesagt, sagte Merkel. In Kolumbien schwelt seit Jahrzehnten ein Konflikt zwischen rechtsgerichteten Paramilitärs, linksgerichteten Guerillatruppen und der kolumbianischen Armee.
Merkel begrüßte, dass Santos Ideen geäußert habe, „damit die ökonomische Entwicklung der Rebellengruppen, die Integration und die Versöhnung auch wirklich vorangehen können“. Dies, so die Kanzlerin, setze die intensive Zusammenarbeit mit Freunden und Partnern aus der gesamten Welt voraus. „Wir haben identifiziert, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hier ein wichtiger Punkt sein kann.“ Man arbeite seit Jahren intensiv zusammen. Die Kanzlerin führte hierzu beispielhaft aus: „Wir haben auch in der finanziellen Zusammenarbeit langfristige Kredite vergeben, die es ermöglichen, die Entwicklung von bestimmten Projekten voranzubringen.“
Beide Länder arbeiten in den Bereichen Biodiversität und Klimaschutz eng zusammen. Man täte dies „auch angesichts der Notwendigkeit, die ländlichen Räume in Kolumbien gut zu entwickeln“, so Merkel. Ferner soll auch die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Forschung weiter ausgebaut werden. Zur Zeit sind bereits über 2.000 kolumbianische Studierende sind an deutschen Universitäten eingeschrieben, es gibt Universitätspartnerschaften und den Austausch von Wissenschaftlern und Dozenten. Zudem unterstützt Deutschland Kolumbien bei der beruflichen Bildung – ein weiterer Aspekt, der in Zukunft mehr Raum in der Entwicklungszusammenarbeit einnehmen soll.
„Wir haben auch darüber geredet: Inwieweit kann auch Europa einen Beitrag leisten, um Kolumbien hilfreich zu sein?“, sagte Merkel. Sie favorisiert einen gemeinschaftlichen und koordinierten Einsatz Europas, um das südamerikanische Land zu unterstützen. Auch über das internationale Engagement Kolumbiens – wie etwa bei der Mission Atalanta, an der sich das Land mit einer Fregatte beteiligt – wurde gesprochen. Internationale Kooperationen müssten gestärkt werden, so Merkel. Die Operation Atalanta ist eine multinationale Mission der EU zum Schutz von humanitären Hilfslieferungen nach Somalia, der freien Seefahrt und zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias am Horn von Afrika im Golf von Aden.
„Die Weichen für eine weitere intensive Zusammenarbeit sind gestellt“, erklärte die Bundeskanzlerin. Sie wünsche dem Präsidenten und dem kolumbianischen Volk wirkliche Fortschritte bei den schwierigen Verhandlungen. „Nach Jahrzehnten großer Konflikte wäre es eine gute Botschaft für die Menschen in Kolumbien, wenn wirklicher Frieden einziehen könnte“, so Merkel.
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