Am Freitagabend (7.) Ortszeit ist im südamerikanischen Land Kolumbien ein weiterer indigener Ureinwohner ermordet worden. Nach Angaben der Polizei sind bereits am Donnerstag (6.) zwei Indios von der linksgerichteten kolumbianischen Terrororganistion FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) in der Nähe von Toribio, Departement Cauca, erschossen worden. Die Männer hatten eine zur Erinnerung an den im Jahr 2011 erschossenen Rebellenführer Alfonso Cano errichtete Propaganda-Tafel niedergerissen und wurden von der kriminellen Organisation offenbar aus Vergeltung ermordet.
Der Mord an den 30-Jährigen José Libardo Pacho Pete ereignete sich im gleichen Gebiet, in dem die zwei Angehörigen des Stammes der Nasa mit mehreren Kugeln im Körper tot aufgefunden wurden. José gehörte zur „Guarda Indigena“, die mit gewaltfreien Mitteln für die Rechte, Autonomie und Kultur der Ureinwohner kämpft. Der friedliche Kampf der Indigenen ist ein Dorn im Auge der bewaffneten Guerillas. Diese wollen das an Bodenschätzen wie Gold, Ölschiefer und Schwefel reiche Gebiet im Südwesten Kolumbiens plündern und damit ihren Kampf gegen die Regierung finanzieren.
Nach den Ereignissen starteten die Indigenen einen Suchtrupp und konnten sieben Kämpfer der FARC-Terroristen, zwei von ihnen Minderjährige, gefangen nehmen. „Diese Gefangenen werden am Sonntag nach den Gesetzen der Ureinwohner gerichtet werden“, gab Nelson Lemos, Chefberater des Regionalen indigenen Rates von Cauca (CRIC), in einem Interview bekannt. Lemos teilte weiter mit, dass 26 Vertreter der indigenen Räte in der Region Morddrohungen erhalten haben.
Update 10. November
Der Rat von 2.000 Indigenen hat die FARC-Terroristen am Sonntag verurteilt. Der für die Tat Hauptverantwortliche erhielt eine Strafe von 60 Jahren Gefängnis, vier weitere müssen für 40 Jahre hinter Gitter. Zwei Minderjährige (14 und 17 Jahre) erhalten 20 Peitschenhiebe und werden in ein Rehabilitationszentrum geschickt.
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