Der Internationale Währungsfonds (IWF) überwacht die möglichen Auswirkungen durch den Preisverfall des venezolanischen Rohöls auf die Länder des Petrocaribe-Abkommen. Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen wies auf die am 20. November in Caracas stattgefundene Sitzung des Rates der Energieminister der 18 Mitgliedsländer hin. Dort hatte Venezuelas Außenminister Rafael Ramírez bekräftigt, dass das linksregierte südamerikanische Land seinen Verpflichtungen gegenüber den Staaten der Petrocaribe nachkomme.
Ein Sprecher des IWF betonte, dass Venezuela vor zunehmenden finanziellen Belastungen stehe und der Preis für ein Barrel Rohöl von rund 120 US-Dollar auf unter 70 Dollar gefallen sei. „Venezuela ist enorm abhängig von dem Verkauf seines Öls. Demzufolge sind wir sehr besorgt über die weitere Machbarkeit des PetroCaribe-Deals. Sollte die Finanzierung in Zukunft weniger groß ausfallen, hätte dies enorme Auswirkungen für die vom venezolanischen Öl abhängigen Staaten“, lautete die Erklärung des Währungsfonds.
Petrocaribe ist ein Abkommen von Juni 2005 für Erdöllieferungen zum Vorzugspreis von Venezuela an Antigua und Barbuda, Bahamas, Belize, Kuba, Dominica, Granada, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Jamaika, Nicaragua, Dominikanische Republik, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen, St. Lucia und Suriname. Das Abkommen erlaubt Käufe zum Marktpreis, aber nur 40 % müssen bei einem Ölpreis von über 100 US-Dollar innerhalb einer Frist von 90 Tagen gezahlt werden. Der Rest kann über 25 Jahre zum Zinssatz von 1 % geschuldet werden. Bei einem Ölpreis unter 100 US-Dollar müssen 60% innerhalb der 90 Tagefrist gezahlt werden und bei einem Ölpreis über 200 US-Dollar nur 30 %. Die Karibikstaaten können zu diesen Konditionen bis zu 185.000 Barrel am Tag erwerben und das gelieferte Öl auch mit Waren oder Dienstleistungen (Tauschhandel) bezahlen.
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