Die gesundheitlichen Vorteile von Quinoa haben sich weltweit herumgesprochen. Diätassistenten referieren mit Vorliebe über fettarmes, glutenfreies Quinoa, das mit einem Gehalt zwischen 14-18% einen hohen Anteil an pflanzlichen Proteinen hat und als nahrhafter Ersatz für Fleisch dient. Nebenbei enthält es noch als einzige Nährpflanze alle zehn notwendigen Aminosäuren. Neben den traditionellen Anbauländern wie Peru, Bolivien und Ecuador wittern seit einiger Zeit auch andere Staaten das große Geschäft. Im südamerikanischen Land Peru wird die industrielle Produktion weiter ausgebaut, die Exporte wuchsen zwischen Januar und September dieses Jahres um 222% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Trotz dieser positiven Zahlen fällt Peru knapp hinter Bolivien zurück, deren Quinoa-Exporte sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres auf 146 Millionen US-Dollar beliefen.
Während das bolivianische Quinoa weitgehend von traditionellen Bio-Bauern produziert wird, wächst die Produktion von industriell erzeugtem Quinoa in Peru weiter an. Deshalb ist davon auszugehen, dass Peru Bolivien in relativ kurzer Zeit überholen wird. Dies führt zu zunehmenden Spannungen beider Konkurrenten. Die bolivianischen Erzeuger weisen darauf hin, dass die industrielle Produktion wesentlich billiger ist – allerdings nur Dank dem Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln. Dies bedeutet gleichzeitig, dass ein großer Teil des in Peru produzierten Getreides als nicht organisch zu bezeichnen ist.
Bolivianische Bauern und Regierungsbeamte berichten, dass Quinoa zunehmend aus Peru nach Bolivien geschmuggelt wird. Dort wird es mit der heimischen Produktion gemischt und als organisches Quinoa verkauft. Am 7. November zerstörte das bolivianische Militär 23 Tonnen peruanisches Quinoa, welches ohne Beachtung der gesetzlich geregelten Hygienestandards in den Binnenstaat geschmuggelt wurde. Am 17. November protestierten 500 bolivianische Quinoa Bauern vor dem Amtssitz von Präsident Evo Morales und verlangten eine Bekämpfung „der peruanischen Quinoa-Invasoren“.
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