Der Zwischenstaatliche Ausschuss der UNESCO für die Erhaltung des immateriellen Kulturerbes hat auf seiner Tagung am 25. November 2014 am Hauptsitz der UNESCO in Paris erste neue kulturelle Ausdrucksformen in die UNESCO-Listen aufgenommen. Die Neuaufnahmen für die „Repräsentative Liste“ werden am 26. November bekannt gegeben. Formen immateriellen Kulturerbes sind entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und fortwährend neu gestaltet. Zu den Ausdrucksformen gehören etwa Tanz, Theater, Musik und mündliche Überlieferungen wie auch Bräuche, Feste und Handwerkskünste.
In die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes wurden unter anderem die mündliche Tradition der Mapoyo aus dem südamerikanischen Land aufgenommen. Die mündlichen Überlieferungen der Mapoyo umfassen einen Kanon aus Erzählungen, die das kollektive Gedächtnis des indigenen Volks darstellen. Sie sind symbolisch an eine Reihe von Orten, die sich im angestammten Gebiet der Gemeinschaft entlang des Orinoco-Flusses befinden, gebunden. Die Traditionen berühren Sozialstruktur, Wissen, Erklärungsmodelle zur Entstehung und Entwicklung der Welt und überlieferte Geschichten. Gemeindeälteste sind derzeit die wichtigsten Hüter der mündlichen Überlieferungen und ihrer Symbolik. Verschiedene Faktoren gefährden die Weitergabe. Dazu zählen die zunehmende Abwanderung junger Menschen auf der Suche nach besseren wirtschaftlichen und Bildungsmöglichkeiten sowie die abnehmende Verwendung der Mapoyo-Sprache.
Update
Die Unesco hat acht Neuaufnahmen für die “Repräsentative Liste” bekannt gegeben. Darunter ist die brasilianische Capoeira und die Pujillay und Ayarichi, Musik und Tänze der Yampara Kultur aus Bolivien.
Leider kein Kommentar vorhanden!