In einem venezolanischen Gefängnis sind während einer Protestaktion (Überbelegung, schlechte Haftbedingungen) mindestens 13 Häftlinge ums Leben gekommen. Dies gab Caracas am Mittwochabend (26.) Ortszeit bekannt. Weitere 145 Insassen wurden mit Vergiftungserscheinungen in mehrere Krankenhäuser eingeliefert. Der Vorfall ereignete sich in einem Gefängnis in Uribana (Lara) im Südwesten des Landes. Staatlich nicht kontrollierte/manipulierte Medien berichten ebenfalls von Hungerstreiks in anderen Gefängnissen, offiziell wurde dies bisher nicht bestätigt. Das Ministerium für Justiz kündigte für die nächsten Stunden eine Pressekonferenz an.
„Wir beklagen den Tod von 13 Gefangenen. Dies ist das Produkt/Ergebnis einer unkontrollierten Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika, Antikonvulsiva, Antihypertensiva und hochdosiertem Alkohol“, lautete die Erklärung der Behörden. Die Bedingungen in venezolanischen Gefängnissen sind verheerend und menschenunwürdig, da die Haftanstalten oft dramatisch überbelegt sind. Wenige Stunden zuvor waren bereits 42 Schwerverbrecher aus einem Gefängnis nahe der Hauptstadt Caracas ausgebrochen.
Update:
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation „Observatorio Venezolano de Prisiones“ ist die Zahl der Todesopfer inzwischen auf 35 gestiegen. 96 Häftlinge sollen zum Teil lebensgefährlich vergiftet sein und mit dem Tod ringen. Gleichzeitig äußerte die NGO Zweifel an der offiziellen Version der Tragödie. „Die Gefangenen sind nicht so dumm, um ungelesen Medikamente einzunehmen“, erklärte Humberto Prado, Mitglied der venezolanischen Beobachtungsstelle für Gefängnisse (OVP) in einem Interview. Prado stellte auch die Zahl der Todesopfer in Frage. Nach seinen Worten starben bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2014 in Venezuela mehr als 150 Häftlinge in verschiedenen Haftanstalten eines gewaltsamen Todes.
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