Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat am Mittwoch (3.) zum 20. Mal den Korruptionswahrnehmungsindex veröffentlicht. Er umfasst in diesem Jahr 175 Länder und Territorien. Der Index setzt sich aus verschiedenen Expertenbefragungen zusammen und misst die bei Politikern und Beamten wahrgenommene Korruption. Der Korruptionswahrnehmungsindex 2014 zeigt deutlich, dass Geldwäsche, Steuer-schlupflöcher und gestohlene Vermögen Entwicklungsländer bei der Ausübung solider Regierungsführung massiv behindern. Die Länder an der Spitze des Korruptionswahrnehmungsindex sind gefordert, sich für mehr Integrität in der Finanzwirtschaft einzusetzen und ihre Bemühungen im Kampf gegen intransparentes Finanzgebaren zu verstärken. Die korruptesten Länder in der Region Lateinamerika sind demnach Venezuela und Paraguay, während Uruguay und Chile als die transparentesten angesehen werden.
Transparency International (TI) ist eine weltweit agierende Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Berlin, die sich in der nationalen und internationalen volks- und betriebswirtschaftlichen Korruptionsbekämpfung engagiert. Die NGO verfügt über mehr als 90 nationale Ableger, zu denen auch TI Deutschland gehört. Aus dem Bericht geht hervor, dass nach Schätzungen der Weltbank jedes Jahr rund eine Billion US-Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt werden. Dies entspricht zwölf Prozent der weltweiten Bruttowirtschaftsleistung und 15 bis 30 Prozent der gesamten staatlichen Entwicklungshilfe. Die beste Hilfe für Entwicklungs- und Schwellenländer ist daher das Austrocknen der Möglichkeiten, Korruptionsgelder zu verstecken und mit Hilfe von Geldwäsche in den Wirtschaftskreislauf zu schleusen.
Laut dem Korruptionswahrnehmungsindex belegen Uruguay und Chile gemeinsam die Position 21 in der Weltrangliste von 175 Ländern, mit 73 Punkten von maximal 100, gefolgt von Puerto Rico (Nummer 31, 63 Punkte) und Costa Rica (47, 54 Punkte). Dahinter folgen Kuba (63, 46 Punkte), Brasilien (69, 43 Punkte), El Salvador (80, 39 Punkte), Peru (85, 38 Punkte), Kolumbien und Panama (94. Platz und 37 Punkte), Bolivien und Mexiko (beide 103, 35 Punkte) und Argentinien (107, 34 Punkte). Das lateinamerikanische Ranking schließt mit Ecuador (110, 33 Punkte), Dominikanische Republik und Guatemala (beide 115, 32 Punkte), Honduras (126, 29 Punkte) und Nicaragua (133, 28 Punkte).
Leider kein Kommentar vorhanden!