Vom 1. bis 3. Dezember 2014 hat in der kolumbianischen Stadt Cartagena das erste Treffen von südamerikanischen Seekuh-Experten in der Weltnaturschutzunion (IUCN) stattgefunden. Der Tiergarten der Stadt Nürnberg und die Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha beteiligten sich an dem Treffen, das künftig alle zwei Jahre fortgesetzt werden wird und im Vorfeld der 16. Tagung der Südamerikanischen Gesellschaft der Spezialisten für Meeressäugetiere (SOLAMAC) ausgerichtet wurde. Dr. Lorenzo von Fersen, Kurator für Forschung und Artenschutz des Tiergartens, präsentierte das vom Tiergarten aus koordinierte Europäische Arterhaltungsprogramm für Seekühe (Manati-EEP). Themen waren die Gefährdung und mögliche Schutzstrategien für die Karibische Seekuh, einer der am meisten bedrohten wasserlebenden Säugetierarten Südamerikas.
Erfahrung mit kleinen Populationen wie in Zoos ist im globalen Artenschutz besonders gefragt. Bei der Seekuh und vielen weiteren Tierarten kommt es zunehmend zu einer Verinselung der Population im natürlichen Verbreitungsgebiet. Das führt zu immer kleineren Unterpopulationen, die Gefahr laufen, ihre genetische Vielfalt zu verlieren. Gerade hier können Zoos einen großen Betrag leisten, indem sie mit Wissen und Erfahrung die Biologen vor Ort unterstützen. Auf dem Treffen wurde eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Manati-EEP und den Populationsbiologen Südamerikas vereinbart. Die Gefahren für die Karibische Seekuh sind in den verschiedenen Ländern ihres Verbreitungsgebietes unterschiedlich. Die Zerstörung ihres Lebensraums und gezielte Tötung zählen dabei zu den häufigsten Bedrohungen.
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