Deutschland unterstützt Chile beim Bau des ersten solarthermischen Kraftwerks in Lateinamerika. Die Vereinbarung über einen Entwicklungskredit von 100 Mio. Euro wurde von der KfW-Entwicklungsbank und der Republik Chile sowie der chilenischen Entwicklungsbank CORFO unterzeichnet. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit einem Zinszuschuss sowie begleitender Beratung. Das Kraftwerk im Norden Chiles soll eine Leistung von 110 Megawatt haben und pro Jahr rund 70.000 Tonnen CO2 vermeiden.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Dieses Projekt wird dazu beitragen, den wirtschaftlichen Betrieb der konzentrierten Solartechnologie im Sonnengürtel der Erde nachzuweisen. Aufgrund ihrer Speicherfähigkeit ist diese Technologie auch für die Grundversorgung mit Strom geeignet und damit hochinnovativ. Wir zeigen damit, dass es klimafreundliche Alternativen zum Zubau fossiler Kraftwerke gibt.“
Das solarthermische Kraftwerk (Concentrated Solar Power/CSP) wird von Abengoa Solar Chile, einer Tochter des spanischen Marktführers Abengoa, in der Atacamawüste im Norden Chiles gebaut. Das Investitionsvolumen wird auf 1,2 Mrd. US-Dollar geschätzt. Die Finanzierung, an der sich neben der KfW-Entwicklungsbank auch andere öffentliche Institutionen beteiligen wollen, ist auch ein Modell für die öffentlich-private Finanzierung großtechnischer Investitionen für den Klimaschutz. Das Kraftwerk soll ab 2017 Strom produzieren, der von Minenunternehmen genutzt wird.
Die deutsch-chilenische Zusammenarbeit zielt auch auf eine umfassende Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Einsatz der Solarenergie. Dieser Teil des Projekts wird seit Mitte des Jahres durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt.
Chile wie auch andere Schwellen- und Entwicklungsländer stehen vor der Herausforderung, eine stetig steigende Stromnachfrage zu decken. Viele Länder setzen bislang allerdings vorrangig auf den Ausbau von Kohlekraftwerken, was die Treibhausgasemissionen deutlich erhöht. So wird auch der Strom für die großen Minengesellschaften im Norden Chiles heute noch zu über 80% mit importierter Kohle erzeugt.
Das Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des BMUB, mit der seit dem Jahr 2008 gezielt Klima- und Biodiversitätsprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern gefördert werden. Nach der 2013 erfolgten Förderung des weltgrößten Solarkraftwerks Ouarzazate in Marokko ist das chilenische Projekt das zweite große solarthermische Kraftwerk im Portfolio geförderter Projekte.
Diese alternative Energieträger sind meiner Meinung nach die einzige Antwort auf einen Rohölpreis in Höhe von US$ 100,- pro Fass.
Südamerika ist hinlänglich gesegnet mit ausreichend Sonnenenergie. Ich kann mir nicht erklären, warum man nicht früher mit der Solarenergie für die Erzeugung von Elektrizität begonnen hat, evtl. bin ich aber auch falsch informiert. Jedenfalls, diese Art der Energiegewinnung wäre eine Alternative zu einem Ölpreis in Höhe von US$ 100,- pro Fass. Oder muss ich annehmen, dass gewisse Regierungen kein Interesse in der Beziehung zu Sonnenenergie haben?