Venezuela: Preis für Rohöl fällt auf 39,19 US-Dollar
Venezuela droht das Chaos (Foto: Archiv)
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) wird trotz des Preisverfalls und den Intervenierungsversuchen von Venezuelas Präsident Maduro ihre Ölproduktion nicht reduzieren. Am Freitag (16.) ist der Preis für ein Barrel venezolanisches Rohöl nach Angaben des Ölministeriums auf 39,19 US-Dollar gefallen. Seit Juni 2014 hat der fossile Energieträger des südamerikanischen Landes 61% an Wert verloren und befindet sich damit auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren (nach den Auswirkungen der Finanzkrise von 2008).
Der südamerikanische Staat könnte im Geld schwimmen. Die Linksregierung hat das Land jedoch systematisch abgewirtschaftet und die einst blühende Ölindustrie ausgeplündert. Kein Land der Welt ist so von einer Pleite bedroht. Seit Maduros Amtsantritt geht es mit der Wirtschaft steil bergab. Die Inflation schnellt auf weit über 60 Prozent. Ex-Busfahrer Nicolas Maduro, politische Erbe von Hugo Chavez, macht aber mehr durch peinliche Auftritte als durch Krisenmanagement von sich reden.
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..es zieht eben alles an einem Strang, erst der Euro dann der Franken und jetzt das Rohöl..
Das sehe ich nicht so. Der Verfall des Euro hat sehr stark mit der wirtschaftlichen Schwäche in der Euro-Zone zu tun in Verbindung mit der Absicht der EZB in Zukunft auch Staatsanleihen aufzukaufen. Die EZB möchte eine Inflationsrate um die 2% pro Jahr erreichen. Bis jetzt wurde dieses Ziel nicht erreicht, vielmehr bewegt sich die Inflationsrate um die 0,1-0,3 % und könnte in eine Deflation geraten.
Der schweizer Franken war durch die SNB jahrelang an den Euro angebunden und wurde auch durch die SNB bei all den Bewegungen des Euro durch diese unterstützt. Diese Taktik hat die SNB jetzt beendet. Die Folge war eine Aufwertung des Franken um ca. 30%.
Hinsichtlich des Rohöls existiert ein Überangebot auf dem Weltmarkt. Die Opec, dazu gehört auch Venezuela besonders als Gründungsmitglied, will die Förderquote nicht reduzieren (ca. 30 Mio Fässer pro Tag). Hier ist besonders Saudi Arabien zu nennen, dass keine Marktanteile verlieren möchte und will. S.A. produziert im Moment um die 9 Mio Fässer pro Tag.
Das Problem liegt darin, dass die USA oder besser US amerikanische Ölfirmen ihre Schieferöl-Vorkommen in großem Umfang anzapfen. Damit verbunden ist ein reduzierter Import der USA an Rohöl zu verzeichnen. Die USA exportieren das „tight-oil“ nicht sondern verarbeiten es zu Hause. In den letzten Wochen ist das Gespräch davon gewesen, dass die USA ca. 400000 Fass Öl nach Korea exportiert haben. Hier handelt es sich jedoch um ein Öl, das weiterverarbeitet wurde, also kein eigentliches Rohöl mehr war.
Mit der vergrößerten Produktion von Öl in den USA hat sich die Marktsituation grundlegend verändert. Die Preise fürs Öl fallen, betroffen davon sind Länder wie Venezuela, die Russische Föderation, Nigeria, Angola, der Irak, die ihren Staatshaushalt hauptsächlich durch den Export von Öl finanzieren.
Die Saudis wollen dem US-Frackingwahnsinn ein für alle Mal ein Ende setzen und holen das schwarze Gold aus dem saudischen Wüstensand was die Pumpen hergeben.
Auch Russland produziert so viel Erdöl wie nie und drückt den Preis weiter nach unten.
„der Standard“ titelte vor kurzem über die US-Ölbranche: Schlumberger streicht 9.000 Jobs
Der weltweit größte Frackingausrüster geht damit schon in die Knie. Und seinen völlig überschuldeten Fracking-Kunden, die nur in Erwartung zukünftiger Gewinne auf Pump leben, bammelt es schon lange.
Die Frackingfirmen geben seit Jahren stets viel zu große Erdöllagerstätten an, um an günstige Kredite zu kommen.
Damit steht ein Platzen der US-Frackingblase und eine erneute Weltwirtschaftskrise kurz bevor.
Der größte Gewinner des billigen Erdöls ist China. Und die Chinesen geben ihre Einsparungen an befreundete Staaten (Russland, Venezuela) in Form von Investitionen weiter.
Fakt ist, dass in den USA dieses Jahr mehr Öl produziert wird als jemals zuvor, dank auch dem „fracking“.
Das die Saudis ihre Produktion nicht reduziert haben ist a) keine Marktanteile zu verlieren und b) die „fracking“-Methode zu beenden.
In Bloomberg erschien vor einiger Zeit ein Artikel, dass die Produktion mittels „fracking“ bei einem Ölpreis von US$ 32,- pro Fass die Schmerzgrenze erreicht wäre.
Es ist doch klar, dass bei einem fallenden Ölpreis die Schwächsten in dieser Kette aufgeben werden, die großen Multikonzerne weiter produzieren werden.
Man sollte weiter bedenken, dass sich die Katze in diesem Spiel in den Schwanz beißt. Die USA besitzen nun mal diese riesigen Vorkommen. Sollte sich der Ölpreis eines Tages wieder nach oben bewegen, dann sind auch wieder die vorgenannten Schwächsten in dieser Kette im Spiel. Meiner Meinung nach geht dann der ganze Zauber wieder von vorne los.
Man sollte auch nicht vergessen, das die Investitionen im Ölsektor aufgrund des niedrigen Ölpreises zurückgefahren werden. In Südamerika sind davon aber auch die Länder Brasilien mit seinen Tiefseebohrungen betroffen und Argentinien, dass übrigens auch über große Schieferölvorkommen verfügt (vaca muerta) und auf deren Ausbeutung mit Hilfe US-amerikanischer Ölfirmen wartet.
Es wäre interessant zu erfahren, wie ein N. Maduro auf das „fracking“ in Argentinien reagieren wird, sollte er zu diesem Zeitpunkt an der Macht sein. Verteufelt hat er das „fracking“ ziemlich.
Ihrem Kommentar kann ich in dieser Form nicht zustimmen. In meinen Augen sind unzureichend Tatsachen aufgeführt.
Der Schweizerfranken hat damit nix zu tun. (Ich wohne in der CH). Musste zwar meine Stelle (da ich in München arbeite) fristlos künden … die SNB hat 3 Jahre lang den Schweizer Franken an eine (sorry für den Ausdruck) schwache Währung (Euro) gebunden mit den Risiken (Inflation, Geldschwemme, GREXIT). Es zeichnet sich bei uns länger ab, den CHF an einen Devisenkorb ($. Euro, GBP und Yen) zu binden.
Venezuela ist ein wunderschönes Land mit Isla Margarita, LLanos, Sabana und Merida. Der Staat hat es völlig versifft jeglichen Tourismus zu fördern. Ebenso Alternativen aufzubauen. Seit Jahren ist der Erdölkonsum rückläufig. Wir sehen das ja selbst bei immer sparsameren Autos. …